Braunschweig. Der Lokalmatador Dirk Klaproth von der Sportförderung Löwen Classics wird Zweiter beim Großen Preis des Springturniers in der Volkswagen-Halle.

Drei Ehrenrunden, die Zuschauer stehen und applaudieren, eine fantastische Stimmung: Christian Kukuk hat gestern auf Cordess den Höhepunkt der Löwen Classics für sich entschieden. Auf seinem elfjährigen Hengst siegte der 27-Jährige im Stechen des Großen Preises der Volkswagen AG.

Einen wahren Jubelsturm löste der Gewinner des zweiten Platzes aus. Dirk Klaproth, der Lokalmatador vom Löwen Classics Sportzentrum, war auf dem erst neunjährigen Vasko einer der drei Reiter, der das Stechen erreichte und neben Kukuk der Einzige, der beide Male fehlerfrei blieb.

„Das ist heute für mich wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen“, sagte Klaproth, noch ganz mitgenommen von den hinter ihm liegenden zwei Stunden. „Ich habe Vasko seit vier Jahren im Stall, habe ihn selbst ausgebildet. Er ist nicht ganz einfach, aber ich habe immer an ihn geglaubt. Was für ein Tag!“, sagte Klaproth, dessen Handy auch während der Sieger-Pressekonferenz nicht still stand. Er bekam das Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht.

„Dabei fing das Wochenende gar nicht gut für uns an, denn wir sind bei der Anreise auf der Autobahn mit einem Platten liegengeblieben“, erzählte Klaproth. „Da die Reitfläche in der Volkswagen Halle nicht allzu groß ist, muss man von Beginn an hochkonzentriert reiten. Hat man einmal den Rhythmus verloren, ist alles gegessen. Den findet man nicht wieder.“

Klaproth hat ihn nie verloren und darf sich allein über 12 477 Euro Preisgeld freuen, das er im Großen Preis von VW verdiente.

Sieger Kukuk nahm einen Tiguan im Wert von mehr als 40 000 Euro mit nach Hause. „Seit einigen Wochen läuft es für mich schon sehr gut. Cordess hat sich bereits am Sonnabend gut gefühlt.“ In den Großen Preis musste er gestern als Erster von 43 Startern. „Das ist nicht ganz leicht, ist mir aber ganz gut gelungen, oder?“ Er war nach 68,11 Sekunden im Ziel, hatte sich aber einen Strafpunkt wegen Zeitüberschreitung eingehandelt. Nach drei Startern wurde die Normzeit allerdings heraufgesetzt. Parcourschef Marco Behrens und das Schiedsgericht gaben daraufhin 70 Sekunden vor.

„Oooh“ und „Aaah“ hallte es lange durch die Halle, weil nach Kukuk kein Paar mit null Fehlern ins Ziel kam. Immer wieder ein Flüchtigkeitsfehler, ein Abstandsfehler, ein zu kurzer Weg. Erst Startnummer 28, Jasper Kools, schaffte den zweiten fehlerfreien Ritt. „Der Parcours war anspruchsvoll, aber fair. Die meisten Fehler, die gemacht wurden, waren einfache Fehler. Am Ende entscheidet in unserem Sport oft die Tagesform.“

Am Ende blieben 20 Reiter bei vier Fehlerpunkten oder weniger – ein Indiz dafür, dass alle gute Chancen hatten, sich durchzusetzen. Die vermeintlich großen Namen von Michael Jung bis Hans-Dieter Dreher landeten geschlagen im Feld, auch ein Marco Kutscher oder Holger Wulschner hatte am Sonntagnachmittag keine Siegchance.

Insgesamt kamen an den drei Tagen fast 25 000 Besucher zu den Löwen Classics, eine hervorragende Bilanz. Und das Wichtigste für die Reitsportfans aus nah und fern: Auch im kommenden Jahr wird es die Löwen Classics geben. Die großen Sponsoren haben ihre Hilfe für die nächste Auflage und darüber hinaus zugesagt.

Kaum war der letzte Reiter aus der Halle, begann schon das Aufräumen. Donnerstag gastiert Popstar Sarah Connor in der VW-Halle. Dann muss der Sand raus sein.