Braunschweig. Der Kapitän trifft in der Nachspielzeit zum 3:2 gegen Heidenheim. Lieberknechts Team beweist große Moral.

Eintracht Braunschweig bleibt nach einer großen kämpferischen Leistung im Aufstiegsrennen. Der Fußball-Zweitligist besiegte gestern Abend den 1. FC Heidenheim mit 3:2 (1:1) und kletterte auf den dritten Tabellenrang – zumindest für 24 Stunden.

Vor 20 000 Zuschauern musste die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht zweimal einem Rückstand hinterherlaufen. Marc Schnatterer (3. Minute), mit seinem zehnten Saison-Tor, und Arne Feick per Elfmeter (73.) hatten die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt jeweils in Führung gebracht und im zehnten Punktspiel gegen Eintracht vom ersten Sieg träumen lassen.

Aber Mirko Boland (33.), Christoffer Nyman (78.) und Ken Reichel in der Nachspielzeit sorgten für den Heimerfolg der Blau-Gelben.

Lieberknecht, der vor der Partie gegen Heidenheim davon gesprochen hatte, dass seine Elf eine Taktikschlacht erwarte, musste dann mit ansehen, wie seine Marschroute schon nach gut zwei Minuten über den Haufen geworfen war. Heidenheims Torjäger Marc Schnatterer kam in zentraler Position in Höhe der Strafraumlinie an den Ball und setzte das Leder mit einem schönen Flachschuss zur Gästeführung in das Tor von Jasmin Fejzic. Hendrick Zuck hatte sich dabei vom Heidenheimer verladen lassen.

Eintracht zeigte sich nur kurz beeindruckt und antwortete mit wütenden Angriffen. Nach der ersten Ecke der Gastgeber (11.) kam Gustav Valsvik zum Kopfball, verfehlte des Tor aber knapp. Doch auch Heidenheim hatte Chancen. So scheiterte Schnatterer an Fejzic (24.).

Pech hatte Reichel, der nach 26 Minuten das von Kevin Müller verlassene Tor mit seinem Schuss fast von der Mittellinie aus knapp verfehlte. Nur zwei Minuten später jagte Zuck den Ball über den Querbalken des Gästetores. Mehr Glück hatte dann Boland, der eine scharf getretene Ecke von Zuck aus Nahdistanz zum 1:1 (33.) in das Tor beförderte. Nach dem Wechsel drängte Eintracht auf die Entscheidung, doch die größte Chance bot sich nach einer Stunde Dennis Thomalle, der den Ball nach einem Konter und einer Vorlage von Sebastian Griesbeck über das Tor drosch.

Das Spiel wogte hin und her. Und nach einem Foul vom eingewechselten Salim Khelifi entschied Schiedsrichter Thorben Siewert zum Schrecken der Eintracht auf Strafstoß. Vorausgegangen war allerdings ein klares Foul an Domi Kumbela. Feick ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen und verwandelte sicher zur erneuten Heidenheimer Führung (73.).

Doch Eintracht steckte auch diesen Nackenschlag weg. Mit Julius Biada kam sofort ein Offensivmann für Quirin Moll. Und die Mannschaft belohnte sich. Khelifi dribbelte durch den FCH-Strafraum, bediente Nymann, und der Schwede sorgte zwölf Minuten vor dem Abpfiff für den Ausgleich zum 2:2.

Hervorragend angefeuert vom Braunschweiger Publikum wollte sich Eintracht nicht mit der Punkteteilung zufriedengeben. Das Team schnürte die Heidenheimer ein, doch die Zeit schien zu verstreichen.

Valsviks Kopfball ging knapp am Tor vorbei (90.). Als alle schon mit dem Remis rechneten, nahm Reichel (90.+3) den Ball vor dem Sechzehnmeterraum an und traf mit seinem ersten Versuch nur einen Abwehrspieler, aber er bekam eine zweite Chance und jagte den Ball aus 18 Metern unhaltbar in den Winkel. Der Jubel im Eintracht-Stadion war unbeschreiblich.