Wolfsburg. Der VfL-Trainer trifft erstmals auf Werder.

Im Bremer Weserstadion hängt an prominenter Stelle ein großes Bild. Darauf zu sehen: Valérien Ismaël, wie er im Trikot mit der Werder-Raute die Meisterschale in den Himmel reckt. Das war in der Saison 2003/04. Inzwischen hat der Deutsch-Franzose auf der Trainerbank Platz genommen. Mit dem VfL Wolfsburg trifft der 41-Jährige am Freitag erstmals auf seinen Ex-Klub – es ist wie auch für Sportdirektor Olaf Rebbe ein Wiedersehen mit gemischten Gefühlen.

Für Ismaël ist Werder ein besonderes Kapitel in seiner Karriere. Es war seine erste Station in Deutschland, er wurde nicht nur Meister, sondern auch Pokalsieger. „Die Stadt, die Mannschaft, der Verein – vom ersten Tag an habe ich gespürt, dass alles passt“, erinnert sich der VfL-Coach gern an die „zwei Jahre voller Emotionen“ zurück. Vor allem mit dem Gewinn der Meisterschaft hat sich Ismaël auch bei den Fans unsterblich gemacht. „Es war wie ein Traum“, so der 41-Jährige. „Diese Liebe und diese Wertschätzung, die ich bekommen habe, das vergisst man nicht mehr.“

Doch mittlerweile trägt Ismaël nicht mehr die Werder-Raute auf der Brust, sondern das VfL-Logo. Als Trainer der abstiegsbedrohten Wolfsburger muss er seinem Ex-Klub im Kampf um den Klassenerhalt nun wehtun – auch aus ganz egoistischen Gründen. Denn eine weitere Niederlage könnte den Trainerstuhl Ismaëls ins Wanken bringen. Nicht nur der VfL, auch sein Trainer braucht diesen Sieg. „Der Fokus“, sagt der Deutsch-Franzose, „liegt nur auf diesem Spiel. Hinterher kann man dann mit alten Bekannten ein paar Worte austauschen.“

Sollte der VfL gewinnen, wird dafür im Weserstadion möglicherweise umgebaut – und das Ismaël-Bild abgehängt. Falls der Ex-Bremer mit dem VfL siegt, „müssen wir uns ernsthaft überlegen, ob die Bilder hängen bleiben“, sagte Werders Sportchef Frank Baumann im Interview mit der Syker „Kreiszeitung“ schmunzelnd. tik