Wolfsburg. VfL-Coach Ismaël hofft auf anderes VfL-Gesicht.

Auf Bonuspunkte muss der VfL nach dem 0:3 und der mut- und trostlosen Leistung in Dortmund verzichten. Am Freitag um 20.30 Uhr, so betont es VfL-Coach Valérien Ismaël, muss Wolfsburgs Fußball-Bundesligist einen ganz anderen Auftritt hinlegen: „Die Spiele werden weniger. Jetzt kommen die gegen direkte Konkurrenten, die wir gewinnen müssen.“ Es kommt zum Keller-Krimi gegen Werder Bremen!

Müssen, nicht können – diese Formulierung benutzte der VfL-Coach häufiger. Nicht zuletzt daran ist zu sehen: Die „Wölfe“ stehen unter gewaltigem Druck. Es werde „eine knallharte Analyse“ der vergangenen drei Auftritte geben, und danach will der Coach bewerten, auf wen er setzt. Auf Namen nehme er keine Rücksicht.

Das Tabellenbild ist gefährlich für beide: Wolfsburg hat nur drei Punkte Vorsprung auf Werder und den Relegationsrang 16. Die Bremer haben immerhin bei Mainz 05 den ersten Sieg des Jahres gelandet und dank der Tore von Serge Gnabry und Thomas Delaney, der nach einem Zusammenprall gegen Mainz wohl in Wolfsburg fehlen wird, mit 2:0 gewonnen. Für Coach Alexander Nouri wäre es bei einer Niederlage richtig eng geworden. So aber ist Werder an den VfL herangerückt und könnte Wolfsburg bei einem Sieg mit zwei Toren Unterschied überholen. „Es ist alles sehr, sehr eng beieinander. Das ist, was mich sehr, sehr positiv stimmt“, so Ismaël mit Blick auf die Tabelle, in der auch Augsburg und Mainz sich nicht freischwimmen konnten. „Jetzt kommen die Spiele, die du selbst in der Hand hast, die du regulieren kannst, in denen du selbst entscheiden kannst, wo es lang geht. Das ist unser Fokus“, so der VfL-Coach.

Aber dass es so eng ist, heißt auch: Verlieren die „Wölfe“ gegen Werder, könnte das Spiel gegen seinen Ex-Klub, mit dem Ismaël 2004 das Double holte, für ihn zum Schicksalsspiel werden.

Seine Spieler scheinen den Stellenwert der Partie begriffen zu haben. „Das ist für beide ein Riesen-Spiel“, sagte Jeffrey Bruma. Auch Maxi Arnold weiß: „Wir haben gegen Bremen ein ganz wichtiges Spiel.“ Luiz Gustavo: „Ich hoffe und glaube, alle haben die Situation begriffen. Jeder muss kritisch zu sich selbst sein. Wir müssen zusammenhalten und uns sehr gut auf Bremen vorbereiten.“ Gustavo weiter: „Werder hat fast die gleiche Situation wie wir. Das Spiel hat einen Sechs-Punkte-Charakter. Wir müssen alles tun, damit wir es gewinnen.“

Ismaël hofft, dass seine Elf ihren Worten in diesem wichtigen Duell wieder Taten folgen lässt. „Wir müssen alles raushauen, was wir haben und zusehen, dass die Mannschaft ihr anderes, ihr gutes Gesicht zeigt.“ hot/leha