Nürnberg. Nyman bringt Eintracht in Nürnberg in Führung. Doch zu mehr als einem 1:1 reicht es nicht.

Eintracht Braunschweig kommt in der Rückrunde nicht so richtig in Schwung. Vom Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg brachten die Zweitliga-Fußballer am Freitag zwar einen wichtigen Punkt mit, der erhoffte Befreiungsschlag nach einem Zähler aus zwei Spielen war das 1:1 (1:0) trotz einer ordentlichen Leistung sowie verdienter Führung aber nicht.

Vor dem Spiel musste man ganz genau hinschauen, um beim Zählen der Veränderungen in der Eintracht-Startelf nicht durcheinander zu kommen. Gleich sieben Spieler tauschte Trainer Torsten Lieberknecht im Vergleich zum Heimspiel gegen den FC St. Pauli aus. Drei Wechsel waren wegen Gelbsperren zwangläufig, zudem musste Mittelfeldspieler Quirin Moll wegen einer Fußprellung, die er sich im Abschlusstraining zuzog, zuschauen. Trotzdem nahm Lieberknecht noch drei Änderungen zusätzlich vor. Das brachte unter anderen etwas überraschend Hendrick Zuck in die Startelf. Auch das Vorrücken von Onel Hernandez in die Sturmspitze neben Christoffer Nyman sorgte beim blau-gelben Anhang für Erstaunen. Viele hatten da eher Suleiman Abdullahi oder Julius Biada für den zuletzt formschwachen Domi Kumbela erwartet.

Doch der Spielverlauf gab dem Eintracht-Coach zunächst Recht. Eine lange Findungsphase hatte seine Mannschaft trotz der vielen Änderungen nicht nötig. Die Braunschweiger erwischten im Frankenland den besseren Start und hatten durch Hernandez die erste dicke Möglichkeit. Der Deutsch-Kubaner versuchte es aus 20 Metern Torentfernung mit einem Lupfer über den herausgeeilten FC-Schlussmann Thorsten Kirschbaum – der Ball ging aber knapp daneben (3. Minute).

Aber die Eintracht spielte munter weiter. Kapitän Marcel Correia und Routinier Mirco Boland ordneten das Spiel im Mittelfeld, und über die schnellen Außen ging es zügig nach vorne. Vor allem die Sprintfähigkeiten von Hernandez stellten die Club-Spieler vor Probleme. Sie bekamen den Wirbelwind der Löwen über weite Strecken nicht in Griff.

Fast schon logisch, dass Hernandez auch an der Führung der Gäste großen Anteil hatte. Gleich zwei Nürnberger ließ er mit einer Körpertäuschung und seinem unwiderstehlichen Antritt stehen. Anschließend legte er perfekt quer in die Mitte auf Sturmpartner Nyman. Der Schwede, der kurz zuvor noch mit einem Schuss an der Latte gescheitert war, ließ sich diese Chance nicht nehmen (23.).

Nach der Führung schalteten die Braunschweiger einen Gang zurück, der Club wurde stärker. Innerhalb weniger Minuten hatte Eintracht mehrere gefährliche Situationen im eigenen Strafraum zu überstehen. Mit beherztem Eingreifen im richtigen Moment, einer Parade von Torwart Jasmin Fejzic oder etwas Glück wurden diese Momente überstanden.

Nach der Pause reichte aber keines dieser drei Dinge aus, den Ausgleich zu verhindern. Nürnbergs Senkrechtstarter Abdelhamid Sabiri wurde von Eintrachts Defensive nicht entscheidend gestört und auch Fejzic sah bei dem Schuss des jungen Marokkaners nicht gut aus (52.).

Anschließend lief bei den Löwen zunächst nicht mehr viel zusammen.

Das Spiel nach vorne blieb oft Stückwerk. Nicht dass die Nürnberger ein Offensivfeuerwerk abbrannten, aber die Braunschweiger blieben in der zweiten
Hälfte lange passiv. Es schien dem Team die wirkliche Überzeugung zu fehlen, aus Franken noch mehr als einen Punkt mitzunehmen.

Doch dann kam für die Schlussphase mit dem eingewechselten Offensivspieler Julius Biada noch einmal frischer Wind in die Partie, Eintracht legte wieder zu. Fast hätte Biada ein Jokertor erzielt, doch ein Abwehrspieler klärte gerade noch auf der Linie (81.).