Braunschweig. Was Zweitliga-Herbstmeister Eintracht auszeichnet und wo die Löwen zulegen können. Werden die Auswärts-Punkte für den Aufstieg entscheidend sein?

Acht Siege, ein Unentschieden, keine Niederlage: Eine so gute Heimbilanz wie Eintracht Braunschweig hat in den drei höchsten deutschen Fußball-Ligen kein anderes Team. In der Festung Eintracht-Stadion legten die Löwen den Grundstein dafür, dass sie die Hinrunde in der 2. Bundesliga als Herbstmeister beendeten. Eintracht auf dem Weg zurück in die Fußball-Bundesliga? Dafür müssen die Blau-Gelben wohl auswärts mehr Punkte sammeln. Das haben sie sich vorgenommen. Am Sonnabend in Würzburg wollen sie anfangen. Wir haben mit Unterstützung unseres Daten-Lieferanten deltatre die zehn wichtigsten Fakten der Hinrunde zusammengestellt.

1 Eintracht stand in dieser Saison an allen 17 Spieltagen auf einem direkten Aufstiegsplatz (14 Mal Tabellenführer, drei Mal Zweiter) und überwinterte als Herbstmeister. Nur einmal hatte Braunschweig in seiner Zweitliga-Historie nach 17 Spieltagen mehr Punkte auf dem Konto als jetzt die 34: In der Aufstiegssaison 2012/13. Da hatte die Mannschaft von Cheftrainer Torsten Lieberknecht bei Saisonhalbzeit sogar 40 Zähler auf der Habenseite.

2 Die Winterpause kam zur rechten Zeit: Nachdem die Blaugelben acht der ersten zehn Ligaspiele 2016/17 gewonnen hatten, feierten sie ab Ende Oktober nur noch zwei Siege in sieben Partien.

3 Im Eintracht-Stadion sammelten die Löwen 25 der 27 möglichen Punkte (93 %) ein. Nur Hannover 96 gelang in Braunschweig ein 2:2. Gut für die Löwen: Vier der derzeitigen sechs Verfolger kommen noch nach Braunschweig.

4 Zu Hause schier unbezwingbar, auswärts dagegen anfällig und weniger selbstbewusst: Während der Spitzenreiter in der Heimtabelle sogar mit Abstand Erster ist – fünf Punkte mehr als Heidenheim, sechs mehr als Hannover 96, gar sieben mehr als Stuttgart –, liegt Braunschweig in der Auswärtstabelle nur auf dem zehnten Rang.

5 In den acht Gastspielen gelangen lediglich zwei Siege, nur acht Tore und nur neun Punkte. Die beiden Siege gab es nach toller Leistung beim FC St.Pauli und in Aue – jeweils ein 2:0.

6 Auswärts gelang der Eintracht im Schnitt nur ein Tor pro Spiel, in drei Gastspielen erzielte Braunschweig gar kein Tor. Zu Hause hingegen trafen Kumbela, Nyman und Co. zuverlässig, im Schnitt gab es 2,3 Tore pro Partie.

Halbzeitbilanz Eintracht Braunschweig

7 In Heimspielen gab die Eintracht ligaweit die meisten Torschüsse ab: insgesamt 155, das sind 17 pro Spiel. Kurioserweise hat Eintracht zu Hause aber auch von allen Teams die meisten gegnerischen Torschüsse zugelassen (121), hat in Heimspielen die geringste Laufstrecke aller Teams (111 km pro Spiel) und die wenigsten Sprints (181 pro Spiel).

8 Auswärts klappte bisher spielerisch noch zu wenig: Braunschweig erzielte in den letzten sechs Gastspielen nur vier Tore, insgesamt waren es in der Hinrunde acht Treffer in acht Auswärtspartien. Der Spitzenreiter der 2. Liga hat auswärts die geringsten Spielanteile aller Mannschaften (42 %) und die höchste Fehlpassquote (37 %).

9 Eintracht-Torjäger Domi Kumbela traf auswärts öfter (sechs Mal) als zu Hause (fünf Mal). Sechs der acht Auswärtstore seines Teams gingen auf sein Konto. Er gab auswärts zudem noch einen Assist, war also an sieben der acht Auswärtstore der Eintracht beteiligt.

10 Wenn es spielerisch nicht läuft, könnten Standards ein Mittel zum Erfolg sein – aber: Alle sechs Tore nach ruhenden Bällen in dieser Saison erzielte Braunschweig zu Hause.