Wolfsburg. Haskins, Dehner und Likens treffen zum 3:1-Sieg. Dehners Treffer war äußerst kurios.

. Wenn Millimeter entscheiden... Im zweiten Drittel der DEL-Partie in Schwenningen hatten die Grizzlys Wolfsburg gestern Nachmittag gerade mit starkem Einsatz eine Unterzahlsituation gegen die Wild Wings überstanden. Da feuerte Jeremy Dehner von Rechtsaußen einen Schuss aufs Tor der Gastgeber.

Der Puck schlug bei Schwenningen-Keeper Joey MacDonald auf der Maske ein und segelte über diesen hinweg in Richtung Tor, doch Wild-Wings-Kapitän Will Acton kratzte die Scheibe von der Linie. Der Videobeweis musste entscheiden. Und der fiel nach intensiver Diskussion der Schiedsrichter für die Wolfsburger aus. Treffer für Dehner, 2:1 für den Eishockey-Erstligisten aus der VW-Stadt. Noch besser: Jeff Likens machte fünf Minuten vor Schluss den 3:1-Sieg der Grizzlys perfekt.

Doch es war ein echter Kraftaufwand gefragt. Denn Andrée Hult hatte seine Wild Wings im ersten Drittel in Überzahl in Führung gebracht – Dehner hatte zu Unrecht auf die Strafbank gemusst. Grizzlys-Keeper Felix Brückmann, der wieder für Sebastian Vogl ins Tor rückte, hatte einen Schuss aus spitzem Winkel auf den Schoner bekommen und nur zur Seite abprallen lassen. Das Tor war offen, und Hult ließ sich die Chance nicht entgehen: 1:0 nach knapp zwölf Minuten.

Der Vorletzte führte gegen den Vierten – dabei war das Team von Trainer Pavel Gross das deutlich aktivere. Im Mitteldrittel dauerte es dann keine vier Minuten, ehe Tyler Haskins zur One-Man-Show ansetzte. Der Grizzlys-Kapitän rollte mit der Scheibe am Schläger Richtung Tor, scheiterte zwar mit seinem Schuss noch an Keeper MacDonald, drückte jedoch den Abpraller locker zum 1:1 ins Gehäuse (23:27).

Der Treffer war der Aufbruch in eine heiße Phase. Die Schwenninger feuerten in Überzahl drei Versuche aufs Wolfsburger Tor von Brückmann, doch jedes Mal warf sich ein Verteidiger ohne Angst in die Geschosse (30.). Und kurz nachdem die Unterzahl überstanden war, entschied der Videobeweis für Dehner und die Grizzlys zum 2:1. Das Gross-Team hatte das Spiel gedreht und spielte spätestens von da an wieder typisches Wolfsburger Eishockey: Die Grizzlys waren viel in Bewegung, ackerten wie verrückt und spielten schnell in die Spitze.

Aber es dauerte bis zum Ende des Schlussdrittels, ehe Likens für die Entscheidung sorgte. In Überzahl blieben die Grizzlys geduldig – Gross hatte vor dem Powerplay extra noch eine Auszeit genommen – und wurden belohnt. Likens tunnelte Schwenningen-Torhüter MacDonald aus der Distanz und erzielte das 3:1 (55:19).