Braunschweig. Unions Benjamin Kessel war lange verletzt. Doch jetzt freut er sich auf Ex-Klub Eintracht.

Fünf Jahre spielte Benjamin Kessel bei Eintracht Braunschweig, bevor er im Sommer 2015 innerhalb der 2. Fußball-Bundesliga zu Union Berlin wechselte. Deshalb ist die Freude bei dem Rechtsverteidiger groß, dass er nach einer langen Verletzungspause pünktlich zum heutigen Spiel gegen seinen Ex-Verein wieder fit ist. Vor der Partie sprach der 29-Jährige mit Sportredakteur Daniel Mau.

Benjamin Kessel, am vergangenen Spieltag gegen Sandhausen hatten Sie Ihren ersten Saisoneinsatz für Union, als Sie in der Schlussphase eingewechselt wurden. Wie groß ist die Freude, pünktlich zum Spiel gegen den Ex-Klub wieder zum Kader zu gehören?

Ich bin überhaupt froh, dass ich nach meinem Fußbruch wieder fit bin und Fußball spielen kann. Ich habe mich gleich am ersten Trainingstag der Saison verletzt und habe insgesamt drei, vier Monate gefehlt. Aber auf ein Spiel gegen den Ex-Klub freut man sich natürlich noch ein bisschen mehr als auf andere.

Wie viel fehlt noch, um wieder bei 100 Prozent zu sein, und wie groß ist die Hoffnung, gegen Eintracht aufzulaufen?

Ich muss zugeben, dass ich noch nicht wieder ganz der Alte bin. Vor allem die Spielpraxis fehlt mir, auch wenn ich bereits zwei Testspiele über 90 Minuten absolviert habe. Und man muss sagen, dass es Christopher Trimmel, mein Konkurrent auf der Rechtsverteidiger-Position, auch gut gemacht hat. Hoffnung habe ich aber immer (lacht).

Der andere ehemalige Braunschweiger in Unions Kader, Raffael Korte, fehlte wegen eines Kreuzbandrisses ebenfalls lange und verletzte sich zuletzt erneut. Seine Chancen auf einen Einsatz sind wahrscheinlich gering?

Er war noch deutlich länger als ich weg, das macht es für ihn umso schwieriger. Außerdem hat er sich kürzlich im Training die Nase gebrochen. Das Spiel gegen Eintracht kommt für ihn wohl etwas zu früh.

Seit Sommer hat mit Jens Keller ein neuer Trainer bei Union das Sagen. Was hat sich unter ihm geändert?

Die wichtigste Neuerung im Vergleich zur Vorsaison ist sicherlich das Spielsystem. Unser Trainer legt sehr viel Wert auf ein gutes Gegenpressing und ein schnelles Umschaltspiel. Ein ähnlicher Stil, wie ihn auch die Eintracht praktiziert.

Sicherlich nicht die einzige Ähnlichkeit zwischen den beiden Klubs ...

Nein, vieles lässt sich wirklich vergleichen. Die Union-Fans sind genauso positiv verrückt wie die Menschen in Braunschweig. Gleichzeitig herrscht im Umfeld eine Ruhe, die das Arbeiten einfach und angenehm macht.

Es läuft ja auch nicht schlecht für Union. Trotzdem ist vor diesem Spiel mit Blick auf die Tabelle der Druck in Berlin ein bisschen größer als in Braunschweig, oder?

Das stimmt schon ein wenig. Wir haben uns auf jeden Fall vorgenommen, mit einem Sieg den Abstand zur Eintracht um drei Punkte zu verringern. Allerdings glaube ich auch nicht, dass dieses eine Spiel alles entscheiden wird. Wir haben die nötige Qualität in unseren Kader, um bis zum Ende der Saison oben mitzuspielen. Und das ist auch unser Ziel, genauso wie das der Eintracht.

Wer sind auf diesem Weg die größten Konkurrenten?