Dortmund. Der Nationalspieler begeistert bei seinem ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison.

Nach allem, was Marco Reus an diesem Tag schon in Schwung gebracht hatte, kümmerte er sich zu guter Letzt noch um ein launiges Gespräch mit Pierre-Emerick Aubameyang. Vor der Kabine von Borussia Dortmund nahm er seinen Kumpel freundschaftlich in den Arm.

Dann lachten die beiden, weil sie einander mögen und sie zusammen einen recht erfolgreichen Arbeitstag hingelegt hatten. Mit 4:1 (2:1) hatte der BVB den West-Konkurrenten aus Mönchengladbach geschlagen und Aubameyang stieg dabei mit zwei weiteren Treffern zum im Moment erfolgreichsten Stürmer der europäischen Top-Ligen auf. Doch die eigentliche Sehenswürdigkeit dieses Spiels war neben dem ebenso erstaunlichen Ousmane Dembélé ein gewisser Marco Reus.

In seinem ersten Bundesligaspiel von Beginn an in dieser Saison dokumentierte er eindrucksvoll, welch offensive Wucht er mitbringen kann – und was dem BVB damit so gefehlt hat. Aber die Verletzung, die ihn seit dem DFB-Pokalfinale im Mai gegen die Bayern plagte und die ihm die Teilnahme an der EM ruinierte, ist spätestens jetzt vergessen.

Reus trainiere, als sei er nie weg gewesen, hatte Trainer Thomas Tuchel jüngst gesagt. Nun spielt er, als sei er besser denn je. Zumindest gelang ihm, was er nie zuvor in der Liga schaffte: drei Vorlagen in einem Spiel. Eine für Dembélé, zwei für Aubameyang, vor allem jene zum 4:1 geriet hinreißend schön. Ein Hackentrick am gegnerischen Fünfmeterraum. „Die Vorlage war verrückt“, urteilte Aubameyang, „aber das ist halt Marco. Ich bin sehr glücklich, dass er zurück ist.“ Und Tuchel schwärmte: „Es ist einzigartig, mit welcher Ausstrahlung und Persönlichkeit Marco Reus zurückgekehrt ist.“

In all diesen Worten schwingt die Hoffnung mit, dass der 27-Jährige nun endlich einmal über einen längeren Zeitraum von Verletzungen verschont bleiben möge und er jene prägende Figur im schwarz-gelben Ensemble wird, von der sein Talent stets kündete.