Braunschweig. Braunschweigs Erstliga-Basketballer wollen am Freitag ab 19 Uhr ihren ersten Heimsieg der Saison unter Dach und Fach bringen.

Vielleicht gerade weil es zu Hause noch nicht geklappt hat, fiebern die Löwen dem ersten Heimerfolg in dieser Basketball-Bundesligasaison regelrecht entgegen. Endlich mal feiern in der Volkswagen Halle vor den eigenen Fans, das wär’s. Gegen Göttingen fehlten unlängst nur Sekunden, heute ab 19 Uhr gegen den Tabellennachbarn Frankfurt soll es klappen, unbedingt.

Doch Löwen-Chefcoach Frank Menz warnt. Nur nicht zu viel Druck aufbauen, erzwingen lässt sich eh nichts, locker und unverkrampft bleiben. Vorigen Sonntag beim 65:77 beim ungeschlagenen Tabellenzweiten Ulm haben sich die Löwen wacker geschlagen, aber Lob allein hilft wenig, den Weg aus dem Tabellenkeller zu finden. Punkte müssen her. „Wir müssen in manchen Situationen mehr Geduld aufbringen und ruhig bleiben, dürfen nie den Mut verlieren“, fordert der Coach von seinen Mannen.

Das ist leichter gefordert als umgesetzt, zumal wenn wie in Ulm 6200 Zuschauer die ausverkaufte Halle in einen Hexenkessel verwandeln, so dass man kaum sein eigenes Wort versteht. „Das war schon eine tolle Atmosphäre“, erinnert sich Menz. Da lässt es sich schon von einem echten Heimvorteil sprechen.

Trotzdem scheinen sich die Löwen auswärts leichter zu tun. „Wir haben gerade auch gegen deutlich über uns stehende Mannschaften weniger Druck als zu Hause gespürt. In der Volkswagen Halle sind wir mit einer gewissen Nervosität gegen unsere direkten Konkurrenten angetreten, was dazu beigetragen hat, dass wir nicht mit dem gleichen Selbstbewusstsein wie auswärts spielten“, sagt Menz. Wie lässt sich das freilegen?

„Wir müssen von Beginn an Druck machen, Energie und Spannung aufbauen“, sagt Dyshawn Pierre, der im Moment wohl am konstantesten spielende Braunschweiger. „Wir haben in den zurückliegenden Wochen eine gute Entwicklung gemacht und viel gelernt. Wir müssen es hinbekommen, zu Hause auf dem gleichen Level zu spielen wie auswärts.“ Lautstarke Unterstützung von den Rängen dürfte dafür ein Weg sein, auch wenn eine ausverkaufte Halle utopisch ist.

Die Suche nach Stabilität, auch mentaler Stabilität eint die Braunschweiger mit den Gästen aus Frankfurt. Die haben nach der fantastischen Vorsaison den Stamm ihrer deutschen Leistungsträger und Importspieler ziehen lassen müssen.

„Auch unser Team ist ja fast komplett neu zusammengestellt worden“, sagt Dyshawn Pierre. „Es hat halt lange gedauert, bis sich alle besser kennengelernt hatten.“ Die Mannschaft musste und muss weiter zusammenwachsen, Automatismen müssen sich einschleifen. „Wir haben aber in den letzten Wochen einen großen Sprung gemacht“, so Menz. Hoffentlich reicht er für Frankfurt.