Wolfsburg. Das Restprogramm bis Weihnachten hat’s in sich.

Die Feiertage kommen näher – und schaut man sich das Restprogramm des VfL Wolfsburg bis zur Winterpause an, kann der Fußball-Bundesligist ein kleines Weihnachtswunder gut gebrauchen. Denn jetzt kommen richtig dicke Brocken auf das Team von Trainer Valérien Ismaël zu.

Gestern war bei den VfL-Profis mal wieder Wundenlecken angesagt. Sie hatten frei, konnten sich das 1:1 vom Samstag in Ingolstadt noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Erneut waren die Wolfsburger schwach, der eine Punkt war mehr als glücklich. Im Gastspiel beim Vorletzten, dessen Kader nur ein Fünftel so viel wert ist wie der des VfL, mussten dreimal der Pfosten und ein bärenstarker Keeper Diego Benaglio herhalten, um nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Und die Fans fragen sich nach diesem Auftritt: Gegen wen wollen die Wolfsburger bis Weihnachten noch ihre Punkte einfahren?

Denn das Restprogramm hat es in sich, vier Spiele stehen noch an. Los geht’s am Samstag mit dem Heimspiel gegen den Tabellendritten Hertha BSC. Eine Woche später geht’s zum Rekordmeister, beim FC Bayern hat der VfL in 22 Versuchen noch nie gewinnen können, holte nur ein einziges Mal ein Remis. Es folgt das letzte Heimspiel des Jahres gegen die starke Eintracht aus Frankfurt, die aktuell auf Platz vier steht. Erst zum Abschluss gibt’s das vermeintlich leichteste Spiel in Mönchengladbach. Die Borussia gilt zwar als heimstark, steht aber zurzeit nur einen Platz und drei Punkte besser da als der VfL.

„Wir sind nicht entspannt, dürfen uns aber auch nicht verrückt machen lassen“, sagt Julian Draxler angesichts dieses hammerharten Restprogramms. „Wir können die Tabelle nicht einfach so von der Hand weisen. Wir stehen zu Recht da unten“, erklärt der Nationalspieler. Kapitän Diego Benaglio sagt: „Wir sind nicht chancenlos, auch wenn die Aufgaben nicht leicht werden.“

Wenn die Wolfsburger das tun, liegt im Restprogramm vielleicht sogar eine Chance. Denn eigentlich können sie nur noch positiv überraschen, viel schlimmer als in Ingolstadt kann’s kaum noch werden. „In der Bundesliga ist jeder für eine Überraschung gut“, weiß Benaglio, der am Samstag mit einer bärenstarken Leistung vorangegangen ist. Folgen die Mitspieler seinem Beispiel, ist auch gegen Topteams etwas drin.

Und wenn nicht? Dann überwintert der VfL mit zehn Punkten. Sogar Erzrivale Eintracht Braunschweig hatte 2013/14 einen Zähler mehr – und stieg am Ende der Saison mit 25 Punkten ab. tik