Braunschweig. Eintracht und Hannover 96 trennen sich im Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga leistungsgerecht 2:2.

Ein packendes, hochklassiges Derby mit vielen Torchancen und tollen Zweikämpfen und am Ende ein leistungsgerechtes Remis: Eintracht Braunschweig und Hannover 96 haben sich gestern vor 23 000 Zuschauern mit 2:2 (2:1) getrennt.

Die Löwen gingen durch Ken Reichel mit einem Fallrückzieher in Führung (17.), die Onel Hernandez (36.) ausbaute. Doch Martin Harnik (38.) und Kenan Karaman (66.) glichen für Hannover noch aus. Die Eintracht steht damit weiter an der Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga und bleibt zu Hause in dieser Saison unbesiegt.

Den besseren Start erwischte die Eintracht, die sich von der harten Gangart der Gäste nicht anstecken ließ. Die ersten sechs Fouls des Derbys gingen samt und sonders auf das Konto von 96-Spielern, die von hinten in die Beine traten oder – wie Kenan Karaman – Eintracht-Torhüter Jasmin Fejzic im Fünfmeterraum ansprangen. Bundesliga-Schiedsrichter Felix Zwayer zog vier gelbe Karten – eine davon war für Braunschweigs Rechtsverteidiger Marcel Correia.

Hannover mit mehr Ballbesitz, die Löwen mit den besseren Chancen: Nach 16 Minuten lag Hernandez nach Vorarbeit von Domi Kumbela noch knapp daneben. Dann folgte eine Ecke. Wieder bereitete Kumbela die Chance vor, und Linksverteidiger Ken Reichel erzielte die Führung per Fallrückzieher von der Strafraumgrenze. Das ausverkaufte Eintracht-Stadion tobte, die Jubeltraube auf dem Rasen wuchs und wuchs. Die Gäste antworteten mit Härte, die Blaugelben mit einem reaktionsschnellen Hernandez. Eigentlich schien die Situation nach 36 Minuten für die Hannoveraner schon bereinigt, spielte 96-Torhüter Philipp Tschauner den Ball nach vorn. Doch Ken Reichel kickte den Ball zurück. Hernandez reagierte am schnellsten und vollstreckte zum 2:0. Hannovers Waldemar Anton hatte das Abseits aufgehoben, weil er zu langsam nach vorn trottete. Ein ohrenbetäubender Lärm folgte.

Doch es gab einen schnellen Dämpfer. Denn Hannover mit seiner offensiven Wucht kam schon zwei Minuten später zum Anschluss. Martin Harniks Schuss aus 14 Metern wurde allerdings von Löwen-Verteidiger Saulo Decarli unhaltbar abgefälscht. Er bekam den Ball an den Rücken, als er sich in den Schuss warf.

Als Eintracht-Fans in der Südkurve kurz nach der Pause Pyros zündeten, unterbrach Schiedsrichter Zwayer die Partie kurz, bis der Qualm abgezogen war. Das intensive Derby nahm aber sofort wieder Fahrt auf, Hannover besaß durch Harnik die erste Chance im zweiten Durchgang. Um den kaum zu stoppenden 96-Flügelflitzer Felix Klaus besser zu kontrollieren, brachte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht nach gut einer Stunde Maximilian Sauer für Marcel Correia. Mirko Boland war schon zu Beginn der zweiten Hälfte für den verletzten Patrick Schönfeld gekommen.

Hannover drückte, aber die Löwen hatten zwei Riesenchancen, das 3:1 zu erzielen. Erst traf Kumbela eine herrliche Vorlage von Hernandez nicht richtig. Wenig später setzte Eintrachts Torjäger einen Kopfball nur Zentimeter über die Latte.

Zwei tolle, aber vergebene Chancen, das konnte sich rächen. Und wirklich: Karaman ließ nach 66 Minuten gleich drei Braunschweiger mit einer Körpertäuschung aussteigen und hämmerte den Ball ins obere Eck.

Glück für die Eintracht: Schiedsrichter Zwayer übersah in der 75. Minute ein klares Handspiel von Maximilian Sauer.