Regensburg. Wolfsburgs Anja Mittag trifft beim 4:2 gegen Österreich zweimal und schließt zu Neid auf.

. Steffi Jones plauderte nach ihrem gelungenen Heimdebüt als Bundestrainerin locker und aufgeräumt über die Offensiv-Gala der Fußball-Olympiasiegerinnen beim 4:2 (2:0)-Sieg im Länderspiel gegen Österreich.

Der über weite Phasen überzeugende Auftritt der DFB-Auswahl am Samstag in Regensburg ließ die Nachfolgerin von Silvia Neid, die vor der munteren Partie feierlich verabschiedet wurde, zuversichtlich in die Zukunft blicken. „Jeder weiß, dass der EM-Titel unser Ziel ist. Es war ein guter Start auf dem Weg dorthin“, stellte Jones zufrieden fest.

Im Sommer kommenden Jahres will die Weltmeisterin von 2003 ihren ersten Coup als Trainerin landen. Der Aufgalopp der nach dem Olympia-Triumph neu formierten DFB-Elf war mit Ausnahme einer kurzen Schwächephase nach der Pause ganz nach dem Geschmack von Jones. „Ich bin sehr zufrieden. Die Mannschaft hat das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben gut kombiniert und Lösungen im Angriffsdrittel gefunden. Es hat Spaß gemacht, zuzuschauen“, resümierte sie.

Angeführt von der neuen Kapitänin Dzsenifer Marozsán versprühte der Olympiasieger vor allem in der ersten Hälfte eine Spielfreude wie schon lange nicht mehr. „Wir haben viel Zug nach vorne. Ich hoffe, dass noch viele Spiele so ablaufen werden“, sagte Marozsán. Sie selbst war wegen der neuen Rolle als Spielführerin vor dem Anpfiff „etwas nervöser als sonst“, glänzte dann aber wie gewohnt als umsichtige Ballverteilerin. „Ich hatte richtig Spaß und habe das Spiel genossen. Natürlich ist es ein super Start für uns. Aber wir stehen erst am Anfang und wollen noch besser werden“, sagte die Edel-Technikerin.

Mit einem Doppelpack (8./40. Minute) brachte Anja Mittag die Überlegenheit der DFB-Auswahl vor der Pause auch zahlenmäßig zum Ausdruck. Zugleich stockte die Stürmerin des VfL Wolfsburg ihr Konto im DFB-Trikot auf 48 Treffer auf und zog mit Ex-Bundestrainerin Neid auf Rang sechs der deutschen Torjägerinnen-Rekordliste gleich. „Die erste Hälfte war cool. Als Stürmerin ist es immer schön, wenn man trifft“, sagte die 31-Jährige. „Das ist mir zuletzt einige Spiele nicht gelungen.“ Die mit 147 Länderspielen erfahrenste Spielerin schwärmte vom Wohlfühlklima unter dem neuen Trainerstab. „Das war natürlich auch ein Sieg für Steffi“, sagte Mittag. „Wir sind alle froh darüber, wie es jetzt ist. Und man sieht es auch auf dem Platz.“

Dass die junge Jones-Truppe durchaus noch Lernbedarf hat, offenbarte sich nach dem Wechsel. Da bestraften Laura Feiersinger (48.) und Nina Burger (54.) einen kollektiven Tiefschlaf. „In dieser Phase haben wir uns schwer getan und leider kurzzeitig den Faden verloren“, übte Jones milde Kritik. Doch die DFB-Frauen besannen sich auf ihre Klasse und schlugen durch Verena Faißt (75.) und Lena Petermann (81./Foulelfmeter) zurück.

Neben Mittag spielten vom VfL Wolfsburg Torfrau Almuth Schult, Babett Peter, Alexandra Popp und die nachnominierte Julia Simic, die eingewechselt wurde. dpa/sid