Braunschweig. Eintrachts neuer Stürmer kann aber verstehen, dass er bisher nur Einwechselspieler war.

20160828_fk_d_27710frei

Ein bisschen hat Christoffer Nyman in die 2. Fußball-Bundesliga schon reingeschnuppert. 23 Minuten waren es gegen Nürnberg, 25 in Aue. Ein Tor und ein paar gute Szenen sind bisher die Bilanz des Schweden. Nicht schlecht für einen, der erst seit etwa drei Wochen bei Eintracht Braunschweig spielt und zwischendurch noch einmal ein paar Tage mit der Nationalmannschaft unterwegs war.

Doch Nyman will mehr. Klar. Die Frage nach der Startelf für die Partie gegen Sandhausen hat er erwartet. „Ich habe im Training Gas gegeben. Ich bin bereit für alles. Ob ich nun von Anfang an spiele oder von der Bank komme“, sagt er. Ihm ist natürlich nicht verborgen geblieben, dass es auch ohne ihn im Eintracht-Sturm ganz gut lief. Zwölf Tore haben die Blau-Gelben in vier Saisonspielen geschossen, so viele wie keine andere Mannschaft in der 2. Liga. Und Nymans direkte Konkurrenten um einen Platz im Angriff haben dazu ihren Teil beigetragen. Domi Kumbela, aktuell in überragender Verfassung, hat schon viermal getroffen. Julius Biada, ein mit Schlitzohrigkeit und Schusskraft gesegneter Torjäger, immerhin schon zweimal. Es ist nicht so einfach, an so einem Duo vorbeizukommen. „Ich kann zu 100 Prozent nachvollziehen, dass ich noch nicht von Anfang an gespielt habe. Die beiden anderen Stürmer haben es sehr gut gemacht, und ich war noch nicht so viele Tage hier. Ich werde auf meine Chance warten. Wenn der Trainer entscheidet, dass ich anfange, werde ich mein Bestes geben. Wenn er sagt, dass ich von der Bank komme, werde ich auch mein Bestes geben“, verspricht Nyman.

Genau diese Einstellung ist es, die Trainer Torsten Lieberknecht an dem 23-Jährigen so gefällt. „Er zeigt keine Eitelkeiten, sondern stellt sich voll in den Dienst der Mannschaft“, lobt der Coach den Neuzugang. Aber auch von den bisher gezeigten Leistungen des Angreifers ist er sehr angetan. „Wenn er ins Spiel kommt, dann kommt Qualität nach. Man merkt, wie die Jungs ihn suchen und ihn ankommen lassen wollen“, sieht Lieberknecht Fortschritte bei der Integration Nymans.

„Alle haben mich klasse aufgenommen. Bei meinem alten Team herrschte ein super Teamgeist, aber hier habe ich auch ein gutes Gefühl“, sagt der Stürmer. Mit dem Deutsch hapere es zwar noch ein wenig, die wichtigsten Sachen auf dem Platz würde er aber bereits verstehen. Und mit seiner Freundin übe er auch jeden Tag Vokabeln für den Alltag.

Entscheidend wird aber sein, wie sich Nyman auf dem Platz präsentiert. Und da waren die beiden Kurzauftritte im Eintracht-Trikot vielversprechend. Dass der Schwede zwischendurch noch für sein Heimatland aktiv war, muss dabei kein Nachteil sein. „Die Nationalmannschaft hat mir weiteres Selbstvertrauen gegeben“, sagt Nyman. Nach vier Testspielen hatte er in der WM-Qualifikation gegen die Niederlande zum ersten Mal in einem Pflichtspiel seine Chance erhalten. Beim 1:1 in der vergangenen Woche wurde er 26 Minuten vor Schluss eingewechselt. „Für das eigene Land zu spielen, ist das Größte, was einem Fußballer passieren kann. Und dann war es noch ein Heimspiel“, schwärmt Nyman. Das erwartet ihn am Samstag auch mit der Eintracht. Ein Platz in der Startelf würde dann sein Glück sicherlich perfekt machen.