Aue. Torjäger Domi Kumbela kann über seinen Fauxpas lachen.

Letztlich konnte Domi Kumbela über diesen Fauxpas lachen. „Ich denke, die Fans werden mir verzeihen, dass ich da kein Tor gemacht habe“, sagte Eintrachts Stürmer nach dem Schlusspfiff in Aue mit einem Augenzwinkern. Er hatte Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig im Erzgebirge mit einem Doppelpack zum 2:0 (1:0)-Sieg geschossen, die dickste Chance, die einfachste Möglichkeit, ein Tor zu erzielen, aber er liegengelassen. „Das Tor war weit offen, aber vielleicht hat mir da etwas die Lockerheit gefehlt“, gab der Angreifer zu, nachdem er kurz vor Schluss den Auer Julian Riedel auf der Torlinie angeschossen und so eine frühere Vorentscheidung verpasst hatte.

Aber letztlich war das nicht entscheidend, weil Kumbela beim Sieg in Aue zweimal traf. Den Erfolg wollte der Stürmer aber nicht für sich allein verbuchen. „Wir standen hinten wie eine Mauer und haben kein Tor kassiert. Das war das Wichtigste“, lobte Kumbela seine Mitspieler. Allerdings sah er auch die Schwächen im Eintracht-Spiel. „Unsere Leistung war sicher nicht perfekt, Aue war ein schwieriger Gegner“, gab der Angreifer zu, dass die Löwen im Erzgebirge auch das Glück des Tüchtigen hatten.

Das wollte Trainer Torsten Lieberknecht nicht bestreiten, dennoch war er sehr zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. „Aue hat uns alles abverlangt. Da mussten wir dagegenhalten. Es ging für uns darum, Charakter zu zeigen, und das hat meine Mannschaft gemacht. Deshalb kann ich sie nur loben“, sagte der Coach.

Onel Hernandez, der das erste Mal in der 2. Liga in der Startelf der Eintracht stand, bestätigte die Einschätzung seines Trainers. „Wir haben richtig kämpfen müssen. Das waren 90 Minuten Kampf und Leidenschaft“, meinte der Mittelfeldspieler. Mit dem besseren Ende für die Gäste.

Die Braunschweiger können nun in Ruhe die weiteren Ergebnisse des Spieltages abwarten. Egal, was passiert: Sie bleiben Tabellenführer in der 2. Liga. Ihre Fans sangen in Aue ausgelassen: „Spitzenreiter, Spitzenreiter.“

Die Spieler bleiben dennoch gelassen. „Zwölf Punkte nach vier Spielen – wir haben einen Lauf“, freute sich Kapitän Ken Reichel. „Wir sollten jetzt aber nicht zu weit in die Zukunft schauen“, sagte der Linksverteidiger zur Frage, was das für den weiteren Saisonverlauf hoffen lässt.