Lagos. Wolfsburgs Manager ist nicht einverstanden mit den laschen Läufen von Draxler und Co.

„Ich erwarte, dass man aus solchen Dingen lernt“, sagt Klaus Allofs.
„Ich erwarte, dass man aus solchen Dingen lernt“, sagt Klaus Allofs. © regios24

Vier Läufe mit unterschiedlichen Vorgaben standen auf Daniel Caligiuris Hausaufgabenzettel während der zweiwöchigen Winterpause das Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg. „Mal waren es Intervallläufe, mal solche über 60 Minuten“, verriet der 27 Jahre alte Flügelspieler gestern. Eigentlich ein Klacks...

Jeder VfL-Spieler musste solch ein individuelles Programm abarbeiten. Aber drei Spieler erledigten dieses nicht zur vollsten Zufriedenheit der Verantwortlichen: Julian Draxler, Nicklas Bendtner und Ismail Azzaoui.

Die Reaktion: Das Trio musste das Verpasste in Sonderschichten nachholen. Manager Klaus Allofs begründete gestern nochmals: „Das musste Konsequenzen haben“, so Allofs.

Er will aus der Undiszipliniertheit seiner Spieler jedoch kein Drama machen. „Ich erwarte aber für die Zukunft, dass man aus solchen Dingen lernt – das ist doch selbstverständlich.“ Disziplin verlangt immer 100-prozentige Hingabe. Nur ein Bruchteil Einsatz zu wenig, und die Reaktion folgt.

Gerade junge Spieler wie der 22 Jahre alte Draxler stecken in einer „Lernphase, die manchmal auch mit 27 oder 30 Jahren noch nicht beendet ist“, so Allofs. Er hofft, dass es nun beim teuersten Neuzugang der Vereinsgeschichte (er kam im Sommer für 36 Millionen Euro vom FC Schalke) „Klick“ gemacht hat. Dass ausgerechnet einer der größten Hoffnungsträger im Urlaub nicht professionell genug an sich gearbeitet hat, hinterlässt dennoch einen faden Beigeschmack. Allofs: „Es ist wichtig, dass Julian, der am Anfang einer großen Karriere steht, solche Dinge korrigiert. Er hat ja seine Läufe gemacht, nur eben nicht zu 100 Prozent ausgeführt.“

Auch Bendtner schluderte bei seinen Hausaufgaben. „Ich hätte mir gewünscht, dass Nicklas mit einem guten Beispiel vorangeht“, sagte Allofs. Aber das verpasste der Angreifer. Wie schon so häufig zuvor stand dem Dänen mal wieder seine zuweilen lasche Arbeitsmoral im Wege.

Den Vorwurf der Faulheit will Allofs jedoch bei keinem seiner Spieler gelten lassen. Er spricht lieber von Undiszipliniertheiten. Die körperliche Verfassung seiner Profis sei nun durchgehend gut. Das haben die Werte gezeigt. Damit soll das Sonderschichten-Thema nun auch endgültig abgehakt sein. Aber eines muss den Spielern im Kopf bleiben: Wer sich auch in Zukunft nicht vollständig in den Dienst der Mannschaft stellt, muss mächtig schwitzen.