Mailand. Der VfL gewann in der Europa-Liga auch das Rückspiel bei Inter Mailand mit 2:1.

Wolfsburgs Daniel Caligiuri freut sich über seinen Treffer zum 1:0.
Wolfsburgs Daniel Caligiuri freut sich über seinen Treffer zum 1:0. © dpa

Angeführt vom Ballvirtuosen Kevin De Bruyne hat der VfL Wolfsburg seine internationale Reifeprüfung in San Siro mit Bravour bestanden. Eine Woche nach dem 3:1-Sieg vor heimischem Publikum gewann der Bundesliga-Zweite gestern Abend auch das Rückspiel bei Inter Mailand mit 2:1 (1:0) und erreichte zum ersten Mal seit 2010 das Viertelfinale der Europa-Liga.

Daniel Caligiuri (24. Minute) und Niclas Bendtner (89.) erzielten vor 42 000 Zuschauern im Giuseppe-Meazza-Stadion die Tore für die Niedersachsen, bei denen Weltmeister André Schürrle wieder draußenblieb. Rodrigo Palacio bestrafte 19 Minuten vor dem Ende eine der Wolfsburger Nachlässigkeiten mit dem Ausgleich.

„Wir haben heute ein gutes Spiel gemacht. Wir dürfen nicht so vermessen sein, zu glauben, dass wir so ein Spiel total unter Kontrolle halten“, bilanzierte VfL-Sportchef Klaus Allofs im TV-Sender Kabel 1. „Wir wussten, was auf uns zukommt. Durch das frühe Tor haben wir Ruhe reinbekommen. Mit Kevin zusammenzuspielen ist ein Traum“, lobte Torschütze Caligiuri bei Sky seinen Nebenmann. „Die zweite Halbzeit hätte etwas souveräner sein können“, bemerkte Keeper Diego Benaglio, der mehrfach seine Klasse beweisen musste.

Ohne den Ex-Bayern Xherdan Shaqiri begann das in der Serie A auf Platz sieben abgerutschte Team von Roberto Mancini in dem Bestreben, in einer bisher verkorksten Saison die letzte Chance wahrzunehmen, rasant und druckvoll. Bei zwei guten Möglichkeiten durch Hernanes (9.) und Mauro Icardi (23.) war aber der Diego Benaglio im Wolfsburger Tor jeweils hervorragend auf dem Posten.

Doch der VfL hielt von Beginn an dagegen und erwies sich mit fortschreitender Spieldauer als das spielerisch reifere Team. Bas Dost (9.) bot sich die große Chance, schnell für Ruhe zu sorgen, als er alleine auf Inter-Torhüter Juan Carrizo zulief, doch der Niederländer vertändelte den Ball. Besser machten es die Gäste eine Viertelstunde später, als Caligiuri eine Hereingabe von De Bruyne zur verdienten Führung im Tor der Italiener unterbrachte.

Mit der Führung im Rücken beherrschte der VfL das Geschehen gegen die im Europacup ohne Lukas Podolski spielenden Italiener fast nach Belieben. Eine starke Vorstellung lieferte vor allem Caligiuri, der weitere Pluspunkte im Duell mit Schürrle um einen Stammplatz im Team sammelte.

In der zweiten Halbzeit änderte sich am Spielgeschehen wenig: Der VfL bestimmte Tempo und Rhythmus der Partie, ließ bei seinen Kontern aber die letzte Konsequenz vermissen. Allerdings musste Benaglio bei Unaufmerksamkeiten seiner Vorderleute auch weiter auf dem Posten sein.

SO SPIELTEN SIE

Inter Mailand: Carrizo - Campagnaro (68. D’Ambrosio), Ranocchia, Juan, Santon - Medel, Guarín - Hernanes, Kovacic (55. Kuzmanovic) - Icardi, Palacio

VfL Wolfsburg: Benaglio - Träsch, Knoche, Klose, Rodriguez - Guilavogui, Luiz Gustavo - Vieirinha (85. Arnold), De Bruyne, Caligiuri (73. Perisic) - Dost (64. Bendtner)

Schiedsrichter: Clattenburg (England)

Zuschauer: 42 000.

Tore: 0:1 Caligiuri (24.), 1:1 Palacio (71.), 1:2 Bendtner (89.)