Wolfsburg.

Wann tritt er wieder ins Rampenlicht? Die Verpflichtung von Bernd Schuster als VfL-Trainer zögert sich weiter hinaus. Bei den Wolfsburger Fans kommt der Name Schuster nicht gut an. Sie wollen lieber Lorenz-Günther Köstner behalten.
Wann tritt er wieder ins Rampenlicht? Die Verpflichtung von Bernd Schuster als VfL-Trainer zögert sich weiter hinaus. Bei den Wolfsburger Fans kommt der Name Schuster nicht gut an. Sie wollen lieber Lorenz-Günther Köstner behalten.

Hatte der VfL Wolfsburg einen zu optimistischen Zeitplan aufgestellt? Die in Klubkreisen offenbar schon als sicher angenommene Verpflichtung Bernd Schusters als neuer Trainer des Fußball-Bundesligisten ist weiter nicht perfekt. Obwohl eine Zeitung bereits den kürzlich erst beim FC Schalke 04 beurlaubten Huub Stevens als Alternative ins Spiel brachte, bleibt Schuster nach WN-Informationen der heiße Top-Kandidat.

Bereits gestern hatte der „blonde Engel“ nach ursprünglichen Plänen wohl vorgestellt werden sollen. Doch so reibungslos verliefen die Verhandlungen dann wohl doch nicht. Aus gut unterrichteten Kreisen heißt es, dass in Detailfragen noch keine Einigung erzielt werden konnte. Dabei gehe es nicht unbedingt um eine Erfolgsklausel in Schusters Vertrag. Der soll vorerst eine Laufzeit von eineinhalb Jahren haben und sich automatisch um ein weiteres verlängern, wenn der frühere Nationalspieler die „Wölfe“ 2014 zurück ins internationale Geschäft geführt hat.

Allerdings setzt der VfL nicht nur auf die Karte Schuster, sondern soll aktuell auch Kontakt zu mindestens einem anderen Kandidaten haben. Die Zeitung Die Welt spekuliert in ihrer Online-Ausgabe, dass es sich dabei um den Niederländer Stevens handeln könnte. Für den spricht, dass er als Coach deutlich mehr Bundesliga-Erfahrung aufzuweisen hat als Schuster.

Stevens lässt sich seit Jahren von seinem Berater und Intimus Kees Ploegsma senior vertreten. Der führt gewöhnlich die Vorverhandlungen mit den Interessenten, bevor Stevens selbst intensiv mit einsteigt.

Dass der VfL mit Schuster noch vor Weihnachten eine Einigung erzielt, ist möglich, aber unwahrscheinlich. Eine offizielle Präsentation wird es voraussichtlich erst nach den Festtagen geben. Heute feiert der ehemalige Star-Spieler seinen 53. Geburtstag. In zwei Tagen ist Weihnachten. „Sie können sich sicher sein: Heiligabend stellen wir den neuen Trainer nicht vor, da nehmen wir Rücksicht“, sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs augenzwinkernd.

Ganz glücklich sind die Umstände des Trainerwechsels nicht. Am Donnerstag hatte der Klub bereits verkündet, dass Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner zum Regionalliga-Team zurück muss. Doch weder der Öffentlichkeit noch den Spielern konnte die Klubführung den Namen des neuen Trainers mitteilen. Die Mannschaft wurde in den knapp zweiwöchigen Urlaub verabschiedet, ohne dass sie wusste, wie es im Januar weitergeht.

Unterdessen rufen Teile der Wolfsburger Fanschaft zu einer Protestaktion auf. Am Freitag, 28. Dezember, 16 Uhr, wollen sich Anhänger am alten VfL-Stadion zu einer Demonstration treffen. Ziel: Mit dem gemeinsamen Marsch wollen sie gegen die geplante Verpflichtung Bernd Schusters als Trainer und für den zur Reserve zurückgeschickten Lorenz-Günther Köstner protestieren.