Braunschweig. Mit der Kamera lassen sich die eigene Stadt und zuweilen auch der Alltag neu entdecken.

Ein Leben ohne Fotos ist möglich, aber sinnlos. Auch wenn Loriot mit diesem Satz den Mops meinte, für viele Menschen gilt er für Momente, die sie mit der Kamera festhalten – für sich, für andere, für eine gewisse Zeit, für ihr Leben und auch diejenigen, die eines Tages darauf blicken werden.

Noch nie war es so leicht, fast in jeder Sekunde des Tages auf den Auslöser drücken zu können. Das Smartphone macht es möglich – in unterschiedlichen Qualitäten und sicher ganz anders als die gute alte Spiegelreflex, eine spannende Kontroverse, die an dieser Stelle aber nicht zu führen ist. Mit beiden Systemen sind ein perfekter Ausflug, ein perfekter Tag, ist ein perfektes Wochenende prima zu gestalten, allein, zu zweit, in der Gruppe.

„Ihr habt es ja so schön hier!“ – oft erinnert uns erst der Besuch von Freunden, die wir stolz durch unsere Stadt führen, wieder an die Schätze der Region, die wir mit dem Blick des Alltags nebenbei und wie selbstverständlich konsumieren.

Blickwechsel in den Sucher der Kamera, auf den Bildschirm des Smartphones – das „Auge“ für eine neue Entdeckungstour, die ganz spontan oder geplant beginnen, abgebrochen und immer wieder fortgesetzt werden kann. Unkompliziert. Perfekt.

Sucher/Bildschirm sind Begrenzer und Öffner für Perspektiven zugleich. Sie erlauben die Totale, etwa eines Gebäudes, und das Detail, vielleicht ein Fenster, eine Türklinke… Spannend wird es dann, wenn man ganz bewusst den eigenen Blick auf das Motiv definiert.

In der Totale kann das ein Baum im Vordergrund sein, der Tiefe schafft, eine ungewöhnliche Perspektive, etwa vom Pflaster aus fotografiert. Wundervolle Durchblicke liefert zum Beispiel der Herbst – Bäume und Büsche lassen ein farbenfrohes Passepartout zu, man muss nur mitten hinein mit dem „Auge“.

Gesammelte Momentaufnahmen

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Völlig neue Ansichten erlaubt zum Beispiel die Panoramafunktion. Eine Drehung in der Mitte eines schönen Innenhofes schafft Verblüffendes, aber freilich auch Verfremdetes. Einen Hingucker aber allemal.

Dann ran ans Motiv, an das Detail, das für das Ganze steht. Und ran meint nah, denn in diesem Moment ermöglicht das „Auge“ eine Reduktion, die wir nur mit diesem Hilfsmittel sehen können. Also eine spannende Herausforderung.

Ein Stück Fachwerk, ein Fensterkreuz, eine ausgetretene Schwelle können wundervolle Motive sein. Der herausgelöste Blick in das Gesicht einer Figur kann überraschen, der Fuß einer Statue wird zu einem so noch nie betrachteten Ausschnitt, der ebenso vertraut ist, wie er neu für unser gewohntes Umfeld steht.

Probates Hilfsmittel können übrigens Selfie-Stangen sein. Sie verlängern den Arm des Fotografen und so kann das oben eingesetzte Smartphone beispielsweise auf Augenhöhe mit einer Figur auf ein Gebäude blicken. Viele ungewöhnliche Perspektiven werden möglich für eine eigene besondere Blicke-Sammlung auf die eigene oder eine fremde Stadt.

Über einen gezielten Foto-Nachmittag, -Tag oder Foto-Wochenende hinaus, kann Fotografie auch ein schöner Alltagsbegleiter sein. Auch am hektischsten Tag lässt sich immer ein Moment festhalten, der eine kleine Geschichte erzählt, die so in einem schlichten digitalen Ordner oder auch ein digitales Tagebuch (dafür gibt es vielerlei Angebote) einziehen kann.

Spannend ist zum Beispiel die Wolken-Fotografie. Faszinierende Motive, die der Himmel auf dem Weg zum Büro, in der Mittagspause oder auf der Hunderunde bietet.

Man kann den Abdruck im Schnee entdecken, Regentropfen auf der Motorhaube, das nasse Laub auf dem Fußweg. Aber auch der kunstvolle Milchschaum und das leckere Essen (bei vielen als Motiv verpönt, bei vielen exzessiv beliebt) können Platz in der ganz persönlichen Momente-Sammlung eines Jahres finden und eine Geschichte erzählen.