Baddeckenstedt. Am Samstagnachmittag ist ein Zug in Richtung Derneburg liegengeblieben. Das Terrain machte den Einsatz zur Herausforderung.

Ein liegengebliebener Zug hat am Samstagnachmittag, gegen 15 Uhr, für einen Feuerwehreinsatz bei Baddeckenstedt gesorgt. Wie die Feuerwehr mitteilt, musste ein mit zirka 100 Fahrgästen besetzter Regionalzug auf freier Strecke zwischen den Bahnhöfen Baddeckenstedt und Derneburg halten. Wegen einer Beschädigung am Zug liefen größere Mengen Diesel aus. Die Passagiere waren wohlauf und zunächst versorgt, schreibt die Feuerwehr.

Zug-Panne bei Baddeckenstedt: Landwirt hilft beim Fässer-Transport

Die Bahnstrecke wurde gesperrt und ein Ersatzzug geordert. Am Ort der Panne befand sich jedoch unwegsames Terrain, sodass sich die Feuerwehr ihren Weg durch einen breiten Graben bahnen musste. Der Feuerwehr-Einsatzleiter alarmierte daher Allradfahrzeuge aus Burgdorf und Sehlde nach, damit diese Material für die technische Hilfeleistung an den Gleisen zur Verfügung stellen konnten. Eine „behelfsmäßige Brücke“, wie die Feuerwehr schreibt, wurde über den breiten Graben gebaut. Der Dieselkraftstoff wurde aufgefangen.

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Die Fachgruppe Logistik versorgte die Bahnreisenden und die Einsatzkräfte mit Getränken. Gemeinsam mit dem Rettungsdienst aus Hildesheim wurde eine kontinuierliche Betreuung sichergestellt. Nachdem der Ersatzzug eingetroffen war, begannen Hilfskräfte, den defekten Zug zu räumen und den Fahrgästen beim Umstieg behilflich zu sein.

Nachdem der Ersatzzug die Einsatzstelle zirka 45 Minuten später verlassen hatte, kümmerten sich die Feuerwehrkräfte intensiver um das Leck am Zug: Insgesamt 400 Liter Dieselkraftstoff wurden aus der defekten Tankanlage des betroffenen Zugteils in Weithalsfässer abgepumpt. „Ein Landwirt aus der Gegend half uns beim Abtransport aus dem unzugänglichen Gelände“, berichtet die Feuerwehr.

Rund 100 Fahrgäste wurden versorgt.
Rund 100 Fahrgäste wurden versorgt. © FMN | Feuerwehren der Samtgemeinde Baddeckenstedt

Als kein weiterer Dieselkraftstoff mehr austrat, wurde die Einsatzstelle in einer abschließenden Besprechung mit Polizei, Notfallmanager des Bahnunternehmens und Umweltamt an die Verantwortlichen übergeben. Nach mehr als drei Stunden Einsatzzeit konnten die eingesetzten Feuerwehren aufräumen und rückbauen.

Der Einsatzleiter forderte Allradfahrzeuge an.
Der Einsatzleiter forderte Allradfahrzeuge an. © FMN | Feuerwehren der Samtgemeinde Baddeckenstedt

Ausgerückt waren die Ortswehren Binder, Burgdorf und Sehlde, sowie die Fachgruppe Logistik aus Heere und die Umwelteinheit der Samtgemeinde Baddeckenstedt (Heere, Haverlah, Steinlah). Auch die Bundespolizei, der Rettungsdienst Hildesheim, Notfallmanager des Bahnunternehmens sowie das Umweltamt des Landkreises Wolfenbüttel waren im Einsatz.