Salzgitter. Nach einem mysteriösen Facebook-Post war die Sorge um Lebenstedts letztes Kino groß. Der Kino-Chef erklärt, was hinter dem Post steckt.

Die Sorge um das Kultiplex war in der vergangenen Woche groß. Am Dienstag, 26. März, um Punkt 20 Uhr postete das Salzgitteraner Traditionskino auf seiner Facebook-Seite ein Bild ohne weiteren Kommentar. Darauf zu sehen: Ein Zylinder mit weißem Bund, der Rest komplett in Schwarz. Unter dem Hut waren die Zahlen „12.24“ zu lesen. Wollte es mit dieser kryptischen Nachrichten ankündigen, seinen symbolischen Hut zu nehmen? Unsere Zeitung hat bei der Inhaberfamilie nachgefragt.

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Frank Funke muss lachen, als er ans Telefon geht. Das Kino seiner Familie bleibt geöffnet. „Wir sind in der dritten Generation familiengeführt“, sagt er. „So leicht lässt sich das Kultiplex nicht unterkriegen.“ Dem Kino ginge es gut. Denn das Bild mit dem Hut auf schwarzem Grund und den Zahlen soll ein Appetithäppchen auf die Wiederkehr einer Tradition sein. „Wir haben uns entschlossen, nach fünf Jahren Pause wieder unsere Feuerzangenbowle-Veranstaltungen abzuhalten“, sagt Funk. Das Format soll im Dezember wiederkehren, daher die beiden Zahlen. Der Hut sei schlicht ein Hinweis auf den Weihnachtsfilm mit Heinz Rühmann, die Farbgebung spielt darauf an, dass der Film nun mal schwarz-weiß ist.

Kultiplex Salzgitter:

Familie Funk hätten seit dem Post viele besorgte, aber auch verwirrende Nachrichten erreicht. Mit dem Anruf unserer Zeitung habe sich Frank Funk dann entschlossen, des Rätsels Lösung herauszugeben. Das wollte Funk eigentlich in den kommenden Wochen Stück für Stück auflösen, erzählt er. Jede Woche ein weiterer Hinweis, bis die Ankündigung endgültig kommen sollte. Denn schon im Sommer soll der Vorverkauf starten. „Über die genauen Daten und den Modus der Veranstaltungen verhandeln wir noch“, sagt Funk. Die Vorführungen der Feuerzangenbowle waren vor Corona ein wiederkehrendes Format, in dem das Kino den Film von 1944 in der Vorweihnachtszeit mehrmals zeigte. Die Angestellten werden verkleidet, der Kinosaal wird zum Klassenzimmer, am Ende gibt es ein Zeugnis für die Zuschauer. Dazwischen werden Getränke verkostet und ein Quiz findet statt.

„So leicht lässt sich das Kultiplex nicht unterkriegen.“
Frank Funk - Kultiplex Filmtheaterbetriebe

Dem Kultiplex ginge es gut, sagt Funk. „Wir haben mit unseren drei Sälen eine gute Größe für Salzgitter.“ Seit die Filmpassage schließen musste, sei außerdem die Konkurrenz-Situation weggefallen. Für den Familienbetrieb mit einigen Angestellten nehme das etwas Druck vom wirtschaftlichen Kessel. Dass das Kultiplex dasselbe Schicksal erleidet wie die Filialen großer Ketten, so etwa das Cinestar Wolfenbüttel oder eben die Filmpassage in Lebenstedt, treibt Familie Funk nicht um. „Uns gibt es hier seit 65 Jahren“, so Frank Funk. „Und so soll es auch bleiben.“

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