Hamburg. Die Hersteller lassen sich immer neue Fähigkeiten für das Reisegepäck einfallen.

In der Gepäckbranche waren große Weiterentwicklungen lange Zeit Mangelware. „Innovationen sind sehr überschaubar, seit es Koffer gibt“, sagt Prof. Ulrich Reinhardt von der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Die wortwörtlich umwälzendste Idee der vergangenen Jahrzehnte waren seiner Ansicht nach die Rollen unterm Koffer. Doch jetzt erobert Smart Luggage die Lounges und Terminals – Gepäckstücke mit erweitertem Funktionsumfang dank Digitaltechnik.

Das Spektrum an Fähigkeiten ist breit und reicht von der Lademöglichkeit fürs Handy über GPS-Tracking bei Verlust bis zum Entfernungsalarm, den zum Beispiel das Berliner Start-up Horizn Studios für seinen Cabin Trolley als Extra anbietet. Das US-Unternehmen BlueSmart hat einen Trolley entwickelt, der ab einem gewissen Abstand zum Besitzer sich selbst verschließt. Im Griff ist eine Zugwaage eingebaut. Die Powerbank zum Laden elektronischer Geräte an USB-Ports kann anders als beim Konkurrenzprodukt von Horizn Studios allerdings nicht entnommen werden. Will man seinen Trolley aufgeben, geht das dann laut Sicherheitsbestimmungen vieler Airlines nicht.

Vor allem US-Firmen überschlagen sich bei Gepäckinnovationen im Bereich Internet der Dinge. Der vernetzte Koffer der Marke Planet Traveler aus Miami namens Space­Case 1 lässt sich per Fingerabdruck biometrisch öffnen und schließen und hat zudem einen Bluetooth-Lautsprecher für Musikwiedergabe oder Telefonate eingebaut. Auch die einschlägigen Hersteller sind dran am Thema Digitalisierung. Der Clou des Reisekoffers Geotrakr von Samsonite ist beispielsweise eine Ortungsfunktion. dpa