Todtnauberg. Todtnauberg im Südschwarzwald hat sich auf Reisende mit Kindern spezialisiert.

Der Wind bläst kalt von schräg oben. Ich blicke zu meiner Tochter. Juchzend gleitet sie auf ihren Skiern in die Arme ihrer Skilehrerin. Ich blicke auf die verkeilten Skier an meinen Füßen. Doch aufgeben kommt nicht infrage. Es ist ein Wettstreit: Klein gegen Groß, Kind gegen Erwachsene, jung gegen – nicht ganz so alt. Kann man mit Mitte 30 noch Skifahren lernen? Oder muss man mit fünf anfangen, wie mein Kind? Um das herauszufinden, sind wir in das Dorf Todtnauberg im Südschwarzwald gereist. 700 Menschen wohnen hier in einem Hochtal in 1000 Metern Höhe. Todtnauberg ist einer von 40 Orten in Baden-Württemberg, die Tourismus Marketing GmbH und Hotel- und Gaststättenverband beim Wettbewerb „Familien-Ferien“ ausgezeichnet haben: Infrastruktur und Angebote sind auf Reisende mit Kindern ausgelegt. Am Buck, einer Anhöhe am Rande des Ortes, stehen wir zum ersten Mal auf den Brettern. Es gibt ein 100 Meter langes Förderband, den „Zauberteppich“, der kleine Skifahrer und Rodler den Berg hoch befördert, dazu einen Skiverleih, der Kinderequipment bereithält und geschultes Personal, das kleinen Wintersportlern beim Ein- und Aussteigen hilft.

Karin Matthes, eine Frau mit feuerrotem Haar, hockt vor fünf Schützlingen im Alter von vier bis sechs Jahren und gibt ihnen Tipps: Sie sollen „wie Elefanten“ seitlich über den Teppich stampfen, um den Hügel hoch zu kommen. Mit den Skiern ein „Hausdach“ oder ein „Pizzastück“ formen, um zu bremsen. Und sich mit seitlich ausgestreckten Armen wie ein Flugzeug gleiten lassen. Ich nehme Einzelunterricht bei Stefan, einem 27-jährigen Skilehrer. Im Prinzip lerne ich dasselbe wie meine Tochter. Nach kurzer Zeit fühle ich die Anspannung in meinen Muskeln. „Was wird mir heute Abend alles wehtun?“, will ich wissen. „Alles“, sagt Stefan. Ein Grund, sich nach dem Skikurs erstmal auszuruhen und zu stärken. Dazu fahren wir zum Berggasthof „Stübenwasen“, der vier Kilometer nordöstlich von Todtnauberg zwischen schneebedeckten Bäumen steht. Meinem Kind ist die tolle Aussicht egal. Es fordert: „Mehr Schnee“. Also leihen wir uns Poporutscher und Schlitten aus und rodeln den Hügel gleich hinter dem Haus hinunter. Abends im Bett fühle ich meine Glieder. Meine Tochter spürt nichts. 1:0 für sie.

FAMILIENTOURISMUS AM FELDBERG

Todtnauberg im Südschwarzwald liegt auf der Südseite des Feldbergs in einem Hochtal.

Es gibt etwa 1770 Gästebetten in Wellness-Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Privatzimmern einer Jugendherberge.

Informationen: Liebenswertes Todtnauberg, Kurhausstraße 3, 79674 Todtnauberg ( 0 76 71/ 911 90; kontakt@liebenswertes-todtnauberg.de,

www.liebenswertes-

todtnauberg.de)