Kanaren. Die Kanaren bieten auf jeder Insel etwas Besonderes und haben doch eines gemeinsam: angenehmes Klima.

Zehn Millionen Besucher im Jahr treffen die Wahl: Welche der sieben Schatzinseln erfüllt meine Sehnsüchte, wo bin ich am besten aufgehoben? Wir haben die Kanaren getestet.

El Hierro –

Ein Ende mit viel Bio

Einst verlief der Nullmeridian durch das westlichste und kleinste Eiland des Archipels. 1884 wurde er nach Greenwich verlegt. Doch umgibt die 269 Quadratkilometer kleine Insel – als das „Ende der Alten Welt“ auf dem Weg nach Amerika – immer noch etwas Mystisches.

Grandiose Wanderwege führen durch unberührte Natur. Seit dem Jahr 2000 steht die Insel komplett als Biosphärenreservat unter Schutz. Auf Bio-Landwirtschaft und -viehzucht wird Wert gelegt. Restaurierte Landhäuser liegen eingebettet in grüne Täler. Seit zwei Jahren brodelt es zwei Kilometer vor der Südküste – Magma steigt auf und hat sich bereits bis auf 150 Meter unter der Meeresoberfläche aufgetürmt. Hier entsteht in den nächsten Millionen Jahren eine ganz neue Insel.

La Gomera –

Auch Hippies werden älter

Das Valle Gran Rey im Westen ist seit den Siebzigern Zufluchtsort von Hippies aus ganz Europa. Sie sind schon etwas in die Tage gekommen und können oft nicht mehr die vielen Treppen bewältigen, die hinauf in die einzelnen Ferienwohnungen im Tal führen. Regelmäßig wird abends am Strand der Sonnenuntergang herbeigetrommelt.

Nebelverhangen und verwunschen ist der Lorbeerwald im Garajonay-Nationalpark. Die Insel gilt als Wanderparadies und Künstler-Eldorado. Sehr schön sind auch die Fahrten aufs Meer zu den Delfinen.

La Palma:

Den Sternen so nah

Drachenbaumhaine und duftende Kiefernwälder betören die Sinne. Mangos und Ananas wachsen neben Bananen. Der Roque de los Muchachos reicht sogar bis in 2426 Meter Höhe. Ein modernes Observatorium bietet beste Blicke in die Sterne, doch schon mit bloßem Auge lassen sich rund 5000 davon erkennen. Die Hauptstadt Santa Cruz ist farbenfroh. Berühmt sind die hölzernen Balkone auf der „isla bonita“, der schönen Insel. Zum Baden finden sich kaum geeignete Strände, denn wenn nicht steile Felsen das Ufer bestimmen, dann liegt Lavagestein am Meer. Traditionell werden Zigarren gewickelt und verkauft.

Teneriffa –

Gipfel und Großstadt

Sie ist die größte. Sie hat den Teide, den mit 3718 Metern höchsten Gipfel Spaniens. Und sie lebt Vielfalt. Im Süden herrschen touristische Feriensiedlungen und -parks vor. Da ist Remmi-Demmi. Neun Golfplätze, Wellness und Yachthäfen bestimmen das Bild.

Im schroffen Zentrum der Insel herrscht dagegen Einsamkeit. Im Besucherzentrum El Portillo ist alles zur Geologie und Botanik des Nationalparks zu erfahren.

Die Hauptstadt Santa Cruz bietet Großstadtflair: Alte Villen, kunstvoll gekachelte Bänke und die schwungvolle Konzerthalle bieten eine viel beachtete Mischung. Vor allem diese schwungvolle, weiße Halle am Meer, ersonnen vom spanischen Architekten Santiago Calatrava, ist ein gern besuchtes Wahrzeichen der Insel geworden.

Gran Canaria –

Strandburgen inklusive

Endlich Afrika! Die Dünen von Maspalomas sehen so aus. Hier spielt sich das Strandleben ab, hier geht abends in den vielen Ferienclubs die Post ab. Auch am Strand vor der Hauptstadt Las Palmas tummeln sich die Badenden. Gleich daneben reihen sich die Cafés auf, locken die engen Gassen zum Bummeln.

Bergdörfer, Schluchten und Wälder sind dann auf einer Reise ins Innere zu erkunden. Oder wie wäre es mit einem guten Tropfen? Auf der Insel wird bei Fataga und Santa Brigida sogar Wein angebaut.

Fuerteventura –

Für Wellenreiter

Starker Wind – so lautet die Übersetzung des Namens. Der sorgt vor allem für ideale Bedingungen zum Surfen, Kitesurfen und Segeln. Die Strände zählen zu den besten, die die Kanaren zu bieten haben. Wer jedoch Grün liebt, wird lange suchen müssen. Es ist eine Badeinsel mit kargen Hängen und viel Sand.

Im Glasbodenboot hinüber zur kleinen Insel Los Lobos fahren, dort schnorcheln und die Einsamkeit im Fischerhafen genießen, das hat etwas vom Eremitenleben.

Lanzarote:

Schroffe Schönheit

Der Künstler César Manrique und seine Werke verzaubern die Insel, die eher eine schroffe Schönheit ist. Schlackefelder, erloschene Lavaschlote und farbenfrohe Fischerdörfer formen den Kontrast. Die Hauptstadt Arrecife ist überschaubar und steckt voller Überraschungen. Männer treffen sich zum Kartenspiel und feixen. Einkaufsstraßen ziehen Shopping begeisterte Gäste an. Und immer wieder verstecken sich in den Gassen urige nette Lokale. Hineingehen und mit den Einheimischen reden – das bringt Lebensqualität.