Braunschweig. Streckenlänge, Pausen, Kondition: Wer mit dem Nachwuchs eine längere Radtour unternehmen möchte, sollte einiges beachten.

Ein Familienwochenende mit dem Rad kann eine schöne Sache sein. Man verbringt den ganzen Tag draußen, kann viel entdecken und radelt gemeinsam von Ort zu Ort. Eine gute Planung sorgt dafür, dass dabei alle ihren Spaß haben.

„Kinder können oder wollen häufig nicht über Stunden ununterbrochen Rad fahren“, gibt Bettina Cibulski vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC zu bedenken. Bei Sechs- bis Elfjährigen sollten die Tagesetappen deshalb nicht mehr als 30 Kilometer lang sein.

„Die Streckenlänge sollten Eltern danach festlegen, wie geübt ihre Kinder auf dem Fahrrad schon sind“, sagt die Expertin.

Natürlich können auch jüngere Kinder mit auf Radtour gehen. Allerdings sollten diese dann mit ihrem Lieblingsspielzeug in einem speziellen Anhänger mitfahren und die Etappen ebenfalls nicht zu lang sein – sonst werde es für die Kleinen durch das lange Sitzen zu langweilig und zu anstrengend.

Cibulski rät darauf zu achten, dass eine möglichst ebene und vor allem verkehrsarme Strecke gewählt wird: „Dann sind die Kinder auf ihren Fahrrädern sicher und man kann sie auch mal so fahren lassen, wie sie möchten.“ Eine Tour über das Wochenende mit einer oder zwei Übernachtungen sei ein guter Start in das Abenteuer Familienradurlaub.

Cibulski empfiehlt, sich am Anfang vor allem mit jüngeren Kindern eine Tour in der Nähe des Heimatortes auszusuchen. Sollte das Experiment scheitern, sei man schnell wieder zu Hause. Die Unterkünfte bucht man am besten im Voraus, um am Ende des Tages keine langwierige Suche zu riskieren. Hilfreich kann dabei das Angebot „Bett & Bike“ sein. Auf den Internetseiten bettundbike.de können in ganz Deutschland radfahrerfreundliche Unterkünfte gesucht werden. Dort kann auch ein Unterkunftsverzeichnis bestellt werden.

Bei einer Familienradtour sollte es nicht darum gehen, zügig eine Strecke von A nach B zurückzulegen, betont Cibulski. Obwohl Radfahren den meisten Kindern zwar Spaß mache, fehle ihnen häufig irgendwann die Abwechslung.

Deshalb sei es wichtig, dass viele Pausen und erlebnisreiche Zwischenstopps eingeplant werden: „Das kann zum Beispiel eine Bademöglichkeit, eine Eisdiele, ein besonderer Spielplatz oder eine große Wiese zum Ballspielen sein.“ Mit der Aussicht auf eine baldige spannende Unterbrechung lasse sich der Nachwuchs außerdem gut motivieren, falls die Lust am Radeln erlahme.

Auch ein aufgeschlagenes Knie oder Müdigkeit können dafür sorgen, dass es mit dem Weiterfahren schwierig wird. Deshalb sei es wichtig, bei der Planung auf Flexibilität zu achten: „Die Tour sollte so gestaltet werden, dass die einzelnen Strecken abgekürzt oder geändert werden können“, rät Cibulski. Beispielsweise mit Hilfe von Bahn- und Busverbindungen, mit denen sich Teilstrecken zurücklegen lassen.