Braunschweig. Wer Urlaub im Ausland macht, sollte neben Bargeld noch andere Zahlungsmittel wie eine Bankkundenkarte oder eine Kreditkarte im Gepäck haben.

„Wir empfehlen darüber hinaus, sich nicht nur auf eine Karte zu verlassen“, sagt Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Es könne passieren, dass diese nicht funktioniert, dann sei es gut, eine Alternative zu haben.

Allerdings ist der Einsatz von Karten in der Regel nicht kostenlos. Insbesondere an den Geldautomaten kann es teuer werden. Damit es nach dem Urlaub keine unangenehme Überraschung gibt, sollten die Bedingungen für die Kreditkarte geprüft werden: „Dabei kommt es vor allem auf das Kleingedruckte an, denn dort sind häufig die Informationen über anfallende Gebühren versteckt“, erläutert die Finanzexpertin.

So könne es sein, dass beispielsweise ein Entgelt für den Auslandseinsatz fällig werde, selbst wenn mit dem weltweit kostenfreien Abheben von Bargeld geworben wurde. Je nach Bank können das bis zu drei Prozent der abgehobenen Summe sein. Hinzu komme häufig noch die Geldautomatengebühr, die gestaffelt sei und in der Regel mindestens fünf Euro pro Abhebung betrage.

Mit einem Maestro- oder V-Pay- Zeichen kann die Bankkundenkarte im Prinzip ebenfalls weltweit zum Geldabheben genutzt werden. Allerdings sollte man sich vor der Reise bei seiner Bank erkundigen, ob eventuell ein Limit oder gar eine Sperre für den Auslandseinsatz existiert, rät Oelmann. Manche Banken haben automatisch den Verfügungsrahmen begrenzt, um Missbrauch zu verhindern. „Diese Begrenzung oder Sperre müssen Urlauber bei ihrer Bank aufheben lassen, um die Karte am Urlaubsort wie gewohnt nutzen zu können.“

Zieht man mit seiner Karte Geld am Automaten, wird das Konto zusätzlich meist mit einem Prozent vom abgehobenen Betrag, mindestens aber mit drei bis fünf Euro belastet. Es können aber auch bis zu acht Euro sein, weiß Oelmann aus der Praxis. Geht man häufiger zum Automaten, weil man nicht viel Bargeld mit sich herumtragen möchte, kann da schnell einiges zusammenkommen.

Doch es gebe durchaus Möglichkeiten, die Kosten niedrig zu halten, sagt die Verbraucherschützerin: „Bei Kreditkarten hilft es, die Angebote zu vergleichen und die Bedingungen genau zu studieren. Bei Bankkundenkarten lohnt es sich, bei seiner Hausbank nach eventuellen Partnerbanken im Urlaubsland zu fragen.“ In der Regel könne dann an deren Automaten auch vor Ort kostenfrei Bargeld abgehoben werden.

Einige Banken bieten zudem sogenannte Sparkarten an, mit denen ebenfalls Abhebungen im Ausland möglich sind. Bezahlen kann man damit allerdings nicht – und es gibt auch keinen Kreditrahmen.

Trotzdem könnte das eine gute Ergänzung für die Urlaubskasse sein, sagt Oelmann: Denn bei manchen Anbietern fallen für die Abhebungen keine Kosten an. Die Bedingungen und die Anzahl der Akzeptanzstellen seien jedoch von Bank zu Bank unterschiedlich, so dass auch hier genau verglichen werden sollte.

Wer Kredit- oder Bankkarten mit auf Reisen nimmt, muss auch damit rechnen, dass diese abhanden kommen können. „Viele Reisende sind darauf allerdings nicht vorbereitet. Sie müssen zu Hause anrufen, um die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“, sagt die Verbraucherschützerin. Sie rät zum einen, die Karten immer getrennt voneinander aufzubewahren. Und zum anderen, die entsprechenden Notfallnummern parat zu haben.

Für die Bankkundenkarte sei der zentrale Sperrnotruf, an dem rund 95 Prozent der Bankhäuser teilnehmen, unter Telefon (0049) 11 61 16 zu erreichen. Für die Kreditkarte sollte man sich die Notfallnummer der ausgebenden Bank notieren.