Braunschweig. Den kenn’ ich doch?! – Auf Reisen trifft man nicht die gleichen Menschen – aber die immer gleichen Typen.

Der Dauerflirter ist immer auf der Suche nach einem passenden Partner, zumindest für die Dauer seiner Reise. Meist ist er männlich, von sich selbst überzeugt und von ausgesprochen lautem Humor. Manchmal findet ihn jemand nett, meist aber bleibt der Offensivflirter allein – und nervt seine Umgebung weiter.

Der Angeber dagegen war schon überall, meist in seinem Porsche, Jaguar, Maserati. Oder die Ziele waren so fern, dass er seinen Mitmenschen ständig davon berichtet. Wesentliche Parallele zum Flirter: Auch der Angeber nervt.

Der Arbeitsame hat immer Handgepäck dabei, beim Abstecher ins Tal der Könige ebenso wie auf der Fahrt durch norwegische Fjorde oder beim Shoppen in New York. Damit ist er für den Fall der Fälle gerüstet, denn in der Messanger-Tasche stecken Laptop, Handy und mindestens eine Akte. In der Regel kann man den Workaholic vernachlässigen, als Gesprächspartner ebenso wie als Typ zum Pferdestehlen.

Ängstliche Typen sind immer viel zu früh, falls sie nicht zum Händewaschen verschwinden. Sie fürchten, Bus, Fähre oder Flieger zu verpassen, sich den Magen zu verderben, überfallen oder vom Blitz getroffen zu werden. Ängstliche treten meist paarweise auf, so können sie sich gegenseitig über die überall lauernden Gefahren informieren. Das tun sie meist lautstark und penetrant und nerven damit ihre Umwelt.

Gelegentlich werden Reisende nicht nur mit Blick auf ihr Verhalten, sondern auch in Bezug auf spezielle Reisen klassifiziert. Die Initiative Airport Media zum Beispiel hat private Flugreisende befragen lassen und fünf Gruppen identifiziert:

Da sind die „Leisure & Family Tourists“, die vornehmlich im Sommer und dann meist ans Mittelmeer reisen. Sie verfügen über mittlere Einkommen und buchen Drei- oder Vier-Sterne-Unterkünfte. Ihr Motto: „Kämpfe für ein schöneres Leben“.

Die „Mediterranean Best Ager“ sind mehr als 60 Jahre alt, gut situiert und gehen – oft im Herbst – unter den Fittichen der großen Veranstalter auf (Bildungs-)Reisen. Ihr Motto lautet: „Leben mit Verantwortung für die Zukunft.“

Ganz einfach „genieße das Leben“ sagen sich die „Young Urban Hopper“. Sie sind nicht immer tatsächlich jung, fühlen sich aber so. Auf ihrem Programm stehen vor allem Städte- und Eventreisen, auch wenn sie weniger Geld zur Verfügung haben als die anderen Typen.

Dann sind da die „Culture & Knowledge Seeker“. Sie machen mindestens eine Flugreise pro Jahr und zeigen dabei „Respekt vor Mensch und Natur“. Im Alltag zeigen sie sich eher unauffällig.

Und schließlich gibt es den „Silver Traveller“, der mindestens zwei Wochen am Stück auf Achse ist und im Herbst und im Winter „die Vielfalt der Erde entdeckt“. Die Silber-Reisenden sind mehr als 60 Jahre alt und haben ein überdurchschnittliches Einkommen.