Bei Familie Ölscheich zu Gast zu sein, das ist immer etwas Besonderes. In diesem Fall heißt die Sippschaft Al Maktoum und ist die Herrscherfamilie von Dubai. Zu ihrer Hotelgruppe namens Jumeirah gehören unter anderem das weltbekannte Sonnensegel-Hotel "Burj al Arab" und die Anlage "Madinat Jumeirah" – dort war bei meinem Aufenthalt ein betrunkener Scheich vom Boot gefallen; vielleicht erinnern Sie sich noch an den Artikel vor einigen Wochen.

So, und nun hat die Familie ihren neuesten Streich eröffnet: das "Zabeel Saray", gelegen auf der künstlich ins Meer hineingebauten, großen Palmeninsel. Das Hotel ist ein verschwenderischer 400-Zimmer-Palast im osmanischen Stil, der an Luxus kaum zu übertreffen ist.

Das, was hier glänzt, ist tatsächlich Gold, die Wand- und Deckenmalereien sind echt, Hunderte von Kunstwerken auch, der Marmor sowieso. In der großzügigen Lobby überrascht ein runder Brunnen mit farbigen Wasserspielen die Gäste.

Der Wellness-Bereich dürfte mit 8000 Quadratmetern der größte der Welt sein, die Poolanlage zumindest die größte in Dubai. Das Hotel hat auch ein eigenes Show-Theater mit 300 Plätzen.

In den vergangenen Jahren habe ich auf meinen Reisen ja schon viel erlebt und gesehen, und die Hotels, die ich besuche, wähle ich sehr genau aus. Was ich allerdings in diesem Fall vorher nicht wusste: Hier würde ich einen Frühstücksraum zu sehen bekommen, der in seiner Pracht einzigartig sein dürfte.

Da schlendert man also morgens etwas müde und nichtsahnend in den linken Flügel des Luxushotels, nennt zwei jungen Frauen am Eingang des Restaurants "Imperium" seine Zimmernummer, geht hinein – und traut seinen Augen nicht.

Mein erster Gedanke war: Bin ich hier im Palast der Queen oder bei den alten Römern? Mein zweiter: Dann wollen wir das Essen jetzt mal besonders genießen! Das üppige Frühstücks-Buffet übrigens, man ahnt es, ließ keine Wünsche offen.

Zehn Restaurants gibt es im "Zabeel Saray"; sie servieren unter anderem türkische, libanesische, französische und indische Küche. Sehr modern kommt die Bar "Voda" daher: Sie ist in Weiß und Blau gehalten, und sie wirkt betont kühl und stylisch. Sogar das Rauchen ist dort erlaubt. Ein DJ unterhält die Gäste.

Und dann gibt es noch die "Royal Residences" nebenan, die auch zum Hotel gehören. Das sind 38 Villen mit mindestens vier Schlafzimmern, alle mit Garage und zwischen 460 und 530 Quadratmetern groß. Von jeder Villen-Terrasse hat man einen direkten Einstieg in den riesigen Lagunen-Pool, der alle Häuser miteinander verbindet.

Dafür sind, je nach Saison, mehrere tausend Euro pro Nacht fällig. Ein normales, immerhin 40 Quadratmeter großes Doppelzimmer mit Blick auf die Ausläufer der Palmeninsel oder auf die Hochhäuser von Dubai gibt es ab etwa 300 Euro.