Erstes Teilstück eines Wanderweg zu Stätten des Reformators zwischen Möhra und Eisenach eröffnet

490 Jahre nach der Ankunft Martin Luthers auf der Wartburg ist ein knapp 18 Kilometer langes Teilstück des Lutherwegs zwischen Möhra und Eisenach eröffnet worden.

Am 4. Mai 1521 war der mit Reichsacht und Kirchenbann belegte Reformator zum Schein von Männern des sächsischen Kurfürsten Friedrich überfallen und auf die Wartburg gebracht worden.

Bartbewachsen und versteckt als Junker Jörg übersetzte er dort das Neue Testament ins Deutsche und warf der Legende nach ein Tintenfass nach dem Teufel.

Thüringen will nach Angaben von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) den insgesamt rund 850 Kilometer langen Wanderweg quer durch Thüringen bereits 2014 – drei Jahre vor dem Reformationsjubiläum mit dem legendären Thesenanschlag Martin Luthers in Wittenberg – fertigstellen.

Der Weg soll auf vorhandenen Wander- und Pilgerwegen 21 Orte im Freistaat miteinander verbinden, die mit dem Reformator zu tun haben. Dazu gehören Mühlhausen, Schmalkalden, Tambach-Dietharz, Waltershausen, Arnstadt, Erfurt, aber auch Bad Frankenhausen und Nordhausen.

An dieser Stelle vereinige sich der Weg dann mit der rund 410 Kilometer langen Route im Süden Sachsen-Anhalts. Geleitet wird der Pilger durch ein stilisiertes L.

Ausgestattet mit dem Reisesegen der evangelischen Landesbischöfin Ilse Junkermann wollten nach einer Andacht Wanderfreunde und Pilger erstmals den historischen Lutherweg begehen.

Am Ende der 17,7 Kilometer langen Strecke erwartete sie die Wartburg mit der berühmten Lutherstube, in der der Reformator neun Monate lebte. Auf der Wartburg, wo Landgraf Hermann residierte, fand auch der berühmte Sängerwettstreit statt, den Richard Wagner in seiner Oper "Tannhäuser" aufgreift. dpa