Ein Gespräch mit Chefgärtner Rainer Berger über das Blumenspektakel Buga.

Die Koblenzer Bundesgartenschau 2011: Das sind rund 250 000 Sommerblumen, 100 000 Staudenpflanzen auf 400 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche – fünf Jahre lang wurde geplant und gebaut mit einem Gesamtbudget von 102 Millionen Euro. Über Umpflanzaktionen und die Pflege der noch bis 17. Oktober dauernden Bundesgartenschau sprach Sandra Malt mit dem Magdeburger Rainer Berger, Leiter der gärtnerischen Abteilung der Buga.

Herr Berger, wie liefen die ersten Wochen der Gartenausstellung?

Eine halbe Million Besucher, das habe ich bisher in meinen zwölf Jahren Buga-Erfahrung noch nie erlebt. Einfach toll, wenn die Leute entnervt aus den vollen Reisebussen aussteigen und wir dann das Lächeln auf den Gesichtern beobachten können, wenn sie plötzlich das farbenprächtige Blumenmeer im Sonnenschein sehen.

Aber das Superwetter bedeutet bestimmt Stress für die Pflanzen.

Ja, wir haben Mühe, die schmucken Flächen nass zu halten. Die Gärtner und Pfleger wässern vor allem in den frühen Morgenstunden viel, damit nichts vertrocknet. Die Stiefmütterchen sehen noch gut aus. Nur die Rasenflächen, die von Besuchern genutzt werden, sind etwas schwierig zu pflegen. Da heißt es wässern, wässern – und viel Feuchtigkeit in den Boden bringen. Wir haben sogar die Feuerwehr eingesetzt, um den Rasen auf der Festung Ehrenbreitstein zu bewässern.

400 000 Quadratmeter voller Blumen, Bäume, Gärten – auch so schon eine Menge Arbeit.

Drei große Firmen sind mit der Pflege beauftragt worden. Fast 40 Gärtner arbeiten sieben Tage die Woche, nahezu rund um die Uhr. Sie lockern die Erde auf, beseitigen ständig das Unkraut, düngen viel.

250 000 Blumen werden derzeit auf der Buga neu gepflanzt.

Ja, das ist der sogenannte Wechselflor. Fachleute von 24 Gartenbetrieben aus ganz Deutschland sind damit beschäftigt, die Frühjahrsblüher durch Sommerblumen zu ersetzen. Wir haben die Pflanzen so ausgesucht, dass die Flächen hoffentlich bis zum Ende der Buga Mitte Oktober blühen werden. Statt Tulpen und Stiefmütterchen sollen zum Beispiel Dahlien und Studentenblumen für Farbe sorgen.

Wie ist eine so große Umpflanzaktion zu meistern?

Ein unwahrscheinlicher Druck fürs Team. Von Sechs in der Früh bis nachts um Elf werden innerhalb von zehn Tagen eine Viertelmillion Pflanzen angeliefert. Da kommt es auf die Logistik an. Wir haben drei Ausstellungsbereiche: das Kurfürstliche Schloss, den Blumenhof am Deutschen Eck und das Festungsgelände Ehrenbreitstein. Zur richtigen Zeit müssen dort die richtigen Pflanzen verteilt werden. Morgens und abends werden die Flächen gerodet und sofort wieder bepflanzt.

Und was bleibt von der Buga?

Das Festungsgelände bleibt überwiegend als grüne Parkanlage bestehen, auch die Staudenbereiche und der Rosengarten am Schloss werden weiter existieren.