Die Bundesgartenschau in Koblenz, die Mitte April eröffnet wurde, hatte einen sonnigen Start. Bereits in der ersten Woche wurden 136 000 Besucher gezählt. "Das ist ein ganz toller Beginn", sagte eine Sprecherin.

Lockte das Blumenspektakel in den ersten Tagen vor allem Gäste aus Rheinland-Pfalz an, kommen zunehmend auch zahlreiche Besucher von weiter auswärts.

Bis kurz vor der Eröffnung wurde fleißig gejätet, Erde aufgelockert, die letzten Blumenzwiebeln in den frisch gepflügten Boden gesteckt. Susanne Förster wischt sich den Schweiß von der Stirn: "Da stecken wir alle viel, viel Idealismus rein. Jeder will präsentieren, was alles möglich ist in der Gartenlandschaft."

Die Gartenbautechnikerin aus Oberhausen hat mit ihrem Team ein halbes Jahr lang an dem Schwimmteich mit grauen Steinfelswänden aus der Eifel gearbeitet. Nun sind die Gärtner und Stahlbauer stolz, mit ihrem Stadthausgarten-Modell endlich fertig zu sein.

Bis zum 16. Oktober erleben die Besucher eine Blumenpracht – mit allein 7000 neu gepflanzten Rosen und 100 000 Staudenpflanzen – im Herzen der Stadt zwischen Rhein und Mosel. Nebenbei gibt es auf insgesamt 400 000 Quadratmetern viele Informationen und Ausstellungen um Gartenbau, Natur, Wissenschaft und Kultur.

In drei Ausstellungsbereichen – dem Kurfürstlichen Schloss, dem Blumenhof am Deutschen Eck und auf dem Festungsgelände Ehrenbreitstein – werden an 185 Veranstaltungstagen zwei Millionen Besucher erwartet. Ein sommerlanges Fest mit 3000 Konzerten, Lesungen und Familienprogramm.

Ein wahres Blumenmeer an roten und gelben Tulpen, weißen und lila-leuchtenden Stiefmütterchen erwartet Flora-Fans am Eingang des Schlosses im Stadtzentrum: "60 500 Blumenzwiebeln sind allein hier in die Erde gebracht worden", weiß Rainer Berger, Leiter der gärtnerischen Abteilung der Buga 2011. Das Schloss und sein Garten erstrahlt in neuem Glanz: "So sind die Parkplätze vor dem Anwesen in eine Tiefgarage verlegt, Karren voller Spritzen aus dem verwilderten Garten hinter dem fürstlichen Anwesen geschoben worden", erklärt der Chefgärtner.

Erst seien die Koblenzer skeptisch gewesen, doch jetzt seien sie begeistert: Erstmals kann man vom blühenden Schlosspark direkt hinunter zum Rhein gehen. Koblenz ist nach fünfjähriger Planungs- und Bauzeit mit einem Budget von zirka 102 Millionen Euro verwandelt – ganz nach dem Motto der Buga."Sie hat die Chance, ein Motor zur Ankurbelung des Tourismus in der ganzen Region zu sein", meint Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz.

Die neu gestaltete Rheinuferpromenade mit der offenen Freitreppe führt direkt zum Blumenhof am Deutschen Eck: Blautöne und weiße Schaumkronen symbolisieren den Zusammenfluss von Mosel und Rhein. 13 500 Tulpen, Dahlien und Veilchen entfalten ihre ganze Pracht zwischen plätschernden Fontänen.

Mit der neuen Seilbahn – die größte in Europa außerhalb der Alpen – geht es für die Besucher spektakulär in die Höhe. Vom Deutschen Eck schwebt man über den Rhein zur Festung Ehrenbreitstein, mit tollem Blick ins Unesco-Weltnaturerbe "Oberes Mittelrheintal".