Die Reise-Trends: Urlaub an den Küsten ist gesund. Doch es gibt unterschiedliche Effekte.

Dass Aufenthalte an der See

gesund sind, ist seit Jahrhunderten bekannt.

In Deutschland stellt sich Erholungssuchenden allerdings die Frage: Welches Meer ist gesünder für mich – Nordsee oder Ostsee? Beide Küsten bieten einen idealen Rahmen, um von der heilsamen Wirkung des Meeres zu profitieren oder nach einem Aufenthalt an der frischen Luft gemütlich zu entspannen.

Doch bestimmte gesundheitliche Effekte sind an Nord- und Ostsee durchaus unterschiedlich stark ausgeprägt, wie die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Seebäder weiß. Generell wirken sich bei Küstenaufenthalten sowohl Schon- als auch Reizfaktoren günstig auf den menschlichen Körper aus.

Weniger Hitze entlastet

den Organismus

Schonfaktoren sind zum Beispiel die schadstoff- und allergenarme Luft, die Pollenarmut sowie die geringere Hitze und Schwüle an der See. Sie entlasten den Organismus. Zu den Reizfaktoren gehören die erhöhte UV-Strahlung sowie der Wind, der die Durchblutung der Haut anregt.

Die Luft an den deutschen Nordseeküsten enthält noch weniger Allergene als die an der Ostsee, vor allem dann, wenn der Wind aus Nordwest bis Südwest kommt, wie es an der Nordsee meist der Fall ist. Andererseits sind die Reizwirkungen an der Nordsee intensiver – hervorgerufen durch Windstärke, Wellengang und den Salzgehalt von Wasser und Luft.

"Die Reizwirkungen von Nord- und Ostsee verhalten sich zueinander ungefähr wie Hoch- zu Mittel-gebirgsklima", fasst Friedhart Raschke zusammen, der auf Norderney das Institut für Rehaforschung leitet und seit 20 Jahren auf dem Gebiet der Thalasso-Therapie tätig ist. Aus diesem Unterschied ergeben sich gezielte Empfehlungen für Therapieaufenthalte oder Erholungstourismus. Für Patienten mit Bluthochdruck sind zum Beispiel Aufenthalte an der Ostsee viel förderlicher als ein Nordsee-Urlaub. Dagegen können Hauterkrankungen erfolgreicher an der Nordsee behandelt werden.