Die Tourismus-Branche zieht ein positives vorläufiges Fazit der Frauen-Fuißball-WM: Hotels und Bars steigerten ihre Umsätze.

Sowohl die Zahl der Tagestouristen als auch der Übernachtungsgäste ist nach Angaben der Deutschen Zentrale für Tourismus (DIZ) in allen neun Austragungsorten gestiegen. "Die WM übertrifft alle Erwartungen", sagt die DIZ-Vorsitzende Petra Hedorfer. Besonders erfreut zeigten sich die Veranstalter über die friedliche und familiäre Stimmung bei den Spielen.

Im baden-württembergischen Sinsheim, mit 35 500 Einwohnern der kleinste Spielort, fielen die zahlreichen Besucher aus dem nahe gelegenen Frankreich auf sowie die US-Soldaten von den Stützpunkten Heidelberg und Schwetzingen. "An den Spieltagen hat man gemerkt, dass die Stadt lebt", sagt Sandra Aisenpreis, die die Stadt touristisch vermarktet. In Köln und Leverkusen waren vor allem Jugendherbergen gefragt, in Augsburg notierte man zahlreiche Buchungen des FIFA-Trosses, und aus Mönchengladbach berichtet NRW-Tourismus über eine "freudige Stimmung" bei den Hoteliers.

Der Besucheransturm in den Austragungsorten war jedoch vorbei, sobald das letzte Spiel im Stadion abgepfiffen war. Auch packten einige Public-Viewing-Veranstalter nach dem deutschen Aus bereits ihre Leinwände zusammen, so etwa in Essen, Karlsruhe und Gevelsberg.

Andersherum lief es in Sachsens Hauptstadt Dresden, wo das "Rudelgucken" planmäßig nach der letzten Partie im Rudolf-Harbig-Stadion enden sollte. "Doch jetzt haben wir ein tolles WM-Feeling in der Stadt, deshalb führen wir die Fanmeile weiter", sagt Organisator Jörn-Torsten Verleger.

Die meisten WM-Touristen waren Deutsche, daneben reisten Tausende aus Skandinavien, Japan und Frankreich an. dpa