Reise-Service. Nathalie Thomas prüft gegen Geld die Betten der englischen Hotelkette Premier Inn, damit der Schlafkomfort für die Gäste gewährleistet ist.

Für diesen Traumberuf muss man ganz schön ausgeschlafen sein. Und dies, obwohl man den lieben langen Tag in irgendwelchen Betten herumturnt. Natalie Thomas ist so etwas wie eine professionelle „Prinzessin auf der Erbse“ – und sie bekommt auch noch eine gute Bezahlung dafür. Die 39-Jährige aus dem englischen Bedfordshire ist von Beruf Bettentesterin. Für die englische Hotelkette Premier Inn reist sie als sogenannter „Director of Bed Bouncing“ kreuz und quer durch Großbritannien, um alle 46 000 Betten in den mehr als 600 Hotels der Kette auf Herz und Nieren zu prüfen.

Im Schnitt hüpft die Bettenfachfrau während ihres achtstündigen Arbeitstages durch 177 Schlafstätten. Wobei sie pro Bettentest bis zu 20 Minuten benötigt. Und wenn sie nach sechs Monaten alle Betten der Kette einmal durch hat, geht das Ganze nach einer zweiwöchigen Pause, in der dem Gesäß eine Schonzeit verordnet wird, wieder von vorne los. Wie viele Matratzen ihrem Test nicht standhalten, ist allerdings noch nicht bekannt.

Zwei Drittel aller Briten haben im Rahmen einer Studie angegeben, in Hotels schlecht geschlafen zu haben. Das war der Grund für Premier Inn, mit Natalie Thomas eine spezielle Bettentesterin einzustellen.

Zu ihrer Qualifikation für diesen hochsensiblen Job, bei dem es nicht nur darum geht, Kuhlen, ausgeleierte Bettfedern und Krümel aufzuspüren, sondern den bestmöglichen Schlafkomfort für die Gäste sicherzustellen, gehört ein empfindliches Gesäß.

Damit ihr „Arbeitsgerät“ sich entfalten kann, trägt Natalie extra dünne Stoffe. Jeans könnten Ergebnisse verfälschen. „Natürlich macht es viel Spaß, durch die Betten zu hüpfen, gleichwohl nehme ich meinen Job überaus ernst“, erklärt Natalie Thomas.

Und weil ihr Arbeitgeber ihr Sitzfleisch in ganz besonderem Maße schätzt, will er es nun sogar für vier Millionen Britische Pfund (etwa 4,57 Millionen Euro) versichern lassen.