Kehl/Berlin. Weiterhin fallen wegen krank gemeldeter Piloten mehrere Air-Berlin-Flüge aus. Wir zeigen, worauf betroffene Fluggäste achten sollten.

  • Die insolvente Air Berlin hat auch am Mittwoch mit Flugausfällen wegen krank gemeldeter Piloten kämpfen
  • Hunderte Fluggäste warten vergeblich an den Flughäfen in Berlin und Düsseldorf
  • Wir zeigen, worauf betroffene Kunden achten sollten

Hunderte Passagiere der Air Berlin sitzen derzeit auf gepackten Koffern an deutschen Flughäfen und kommen nicht in die Luft. Was tun, wenn der Flug annulliert wurde, wie es in diesen Tagen dutzendfach vorkommt?

Weil die Air Berlin bereits Insolvenz angemeldet hat und keine Tickets mehr erstattet, sollten Kunden bei einer Annullierung ihres Fluges auf eine Umbuchung bestehen. Dazu rät das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland in Kehl. Wer auf eigene Kosten einen Ersatzflug bucht, bleibe wahrscheinlich darauf sitzen, heißt es.

Air-Berlin-Kunden sollten kein Gepäck mehr aufgeben

Kosten für selbst gebuchte Ersatzflüge müssen laut Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg über die Insolvenztabelle angemeldet werden – egal, ob die Flüge vor der Anmeldung der Insolvenz oder danach gebucht worden waren.

Die Verbraucherschützer raten auch dazu, wenn möglich kein Gepäck mehr bei Air Berlin aufzugeben. Denn geht ein Koffer verloren oder wird beschädigt, bekomme der Kunde seinen Schaden wahrscheinlich nicht ersetzt.

Meilen lassen sich nicht mehr einlösen

Air Berlin hatte angekündigt, keine Tickets mehr zu erstatten, die vor dem 15. August ausgestellt wurden. An diesem Tag hatte die Fluggesellschaft Insolvenz angemeldet. Durch die Pleite zahlt die Airline auch keine Entschädigungen für Verspätungen oder Gutscheine mehr aus. Auch das Vielfliegerprogramm Topbonus musste Insolvenz anmelden, Meilen lassen sich nicht mehr einlösen.

Außerdem wird nach dem 24. September das Karibik-Programm mit Flügen auf die Niederländischen Antillen, nach Cancún in Mexiko, Havanna und Varadero in Kuba sowie in die Dominikanische Republik ab Düsseldorf eingestellt. Hintergrund sei die im Insolvenzverfahren nötige Reduzierung der Langstreckenflotte.

In diesen Fällen haben Fluggäste das Recht auf Entschädigung

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    Flugausfälle auch am Mittwoch

    Wegen Krankmeldungen zahlreicher Piloten hat die Fluggesellschaft am Dienstag Dutzende Flüge abgesagt. Die Airline selbst teilte mit, den davon betroffenen Reisenden solle die „bestmögliche Reisealternative“ angeboten werden. Auch am Mittwoch machen Krankmeldungen von Piloten der Airline zu schaffen.

    Am Mittwoch wurden zunächst mindestens 30 Verbindungen gestrichen. Betroffen seien etwa der Flughafen Berlin-Tegel mit sieben und der Flughafen Düsseldorf mit fünf Ausfällen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Morgen.

    „Heute ist ein Tag, der die Existenz der Air Berlin bedroht“, schrieb Flottenchef Oliver Iffert bereits an Dienstag in einem Brief an die Belegschaft, der der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. (dpa/rtr/ba)