Washington. Mittlerweile hat Clinton rund 2,7 Millionen Stimmen mehr als Trump. Damit ist sie fast auf dem Stand, der Obama 2012 zum Sieg reichte.

Hillary Clinton liegt trotz ihrer Niederlage bei der US-Präsidentenwahl mit fast 2,7 Millionen Stimmen vor dem Republikaner Donald Trump. Das geht aus inoffiziellen Zahlen des Cook Reports hervor, auf den sich auch mehrere US-Medien berufen.

Für Clinton stimmten nach derzeitigem Stand der Auszählung 65,47 Millionen Menschen – für Trump nur 62,81 Millionen. Damit ist Clinton nicht mehr weit von den 65,9 Millionen Menschen entfernt, die 2012 für Barack Obama gestimmt hatten.

Popular Vote für Wahlausgang unerheblich

Der sogenannte Popular Vote, den Clinton damit gewonnen hat, ist für den Wahlausgang allerdings unerheblich: Das Wahlsystem der USA ermöglicht eine Niederlage trotz einer Mehrheit der Stimmen. Trump gewann, weil er im entscheidenden Gremium der Wahlleute die Mehrheit errang.

Der gewählte Präsident hatte über Tage behauptet, ohne massiven Wahlbetrug hätte er auch die Mehrheit aller Stimmen gewonnen. Beweise dafür lieferte er nicht. Nach einhelliger Meinung von Wahlexperten und der Wahlkommissionen der US-Bundesstaaten ist die Behauptung von Wahlbetrug im großen Stil eine Verschwörungstheorie, die jeder sachlichen Grundlage entbehrt.

Im US-Bundesstaat Michigan läuft inzwischen eine Neuauszählung der Stimmen. Die Kandidatin der Grünen, Jill Stein, hatte diese beantragt. Neuauszählungen sollen auch in Wisconsin und Pennsylvania erfolgen. In diesen drei Bundesstaaten gewann Trump mit wenigen Tausend Stimmen die Wahl. Die Auszählung in Michigan muss bis zum 13. Dezember erfolgt sein. (dpa/aba)