Braunschweig. 23 Wissenschaftler wagten gestern Abend „Menschheits-Prognosen“ auf dem Burgplatz.

Wann kommt der intelligente Kühlschrank? Was bringt Ackerbau auf Dächern? Lässt sich Krebs durch Plasma heilen? Wie sieht die Mobilität von übermorgen aus? Um Fragen dieses Kalibers ging es gestern Abend auf dem Burgplatz. Bei der „Cloud der Wissenschaft“ blickten 23 Forscher in die Zukunft.

Der Hintergrund der Aktion ist ein Jubiläum. Vor zehn Jahren erhielt Braunschweig den nationalen Titel „Stadt der Wissenschaft“ verliehen. Deshalb haben die Stadt Braunschweig und der Verein Forschungsregion Braunschweig eine „Cloud“ (Wolke) auf dem Braunschweiger Burgplatz errichtet. Gestern Abend gab es die Neuauflage der „Zukunftsfragen der Menschheit“. Führende Persönlichkeiten aus Forschung und Wissenschaft gaben einen Überblick über ihre Arbeit. Vor der futuristisch das Cloud-Motiv darstellenden Bühne trotzten 150 Zuschauer dem launischen Wetter und freuten sich über das nicht minder abwechslungsreiche Programm. Moderator Henning Noske, Lokalchef unserer Zeitung, achtete darauf, dass die Referenten sich kurzfassten. Die Redner sollten drei Fragen in vier Minuten beantworten: Was hat sich in den vergangenen vier Jahren verändert? Was wird die Zukunft bringen? Und was wünsche ich mir für die Zukunft?

Wissenschaftler sprechen auf dem Burgplatz über die Zukunft

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Zumindest die meisten hielten sich an die Zeitvorgabe. Ulrich Reimers zum Beispiel. Der Leiter des Instituts für Nachrichtentechnik an der TU Braunschweig wies auf die großen Umbrüche hin, die der technische Wandel mit sich gebracht hat. Dabei ging Reimers ausdrücklich auf die Gefahren des Wandels ein. „Nehmen Sie den Kopf hoch und schauen Sie dorthin, wo Sie hinwollen und nicht auf Ihr Smartphone“, mahnte er und erklärte, dass der Mobilfunk sich stetig weiterentwickle. So sei die Kommunikation von Geräten zentral. „Es gibt inzwischen Kühlschränke, die Ihnen nach jedem Öffnen ein Bild auf Ihr Smartphone schicken, damit Sie wissen, was noch drin ist.“ Und weiter ging es mit Kernthemen der Menschheit. Über den Wandel der Mobilität sprach Prof. Thomas Vietor vom Niedersächsischen Forschungszentrum NFF, über die Erforschung des Sonnensystems referierte Prof. Joachim Block vom DLR. Die Fortschritte der letzten zehn Jahre seien enorm gewesen, meinte Block – und mahnte allgemein: „Das, was unsere Gesellschaft am dringendsten braucht, ist Rationalität und Vernunft.“

Unsere Zeitung wird die Beiträge ausführlich dokumentieren.