Braunschweig. Dauerregen hält Feuerwehr und Technisches Hilfswerk auf Trab. Im Harz drohen kleine Flüsse über die Ufer zu treten. Auch heute soll es stark regnen.

Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller, über die Ufer getretene Bäche: Der Dauerregen hält Feuerwehr und Technisches Hilfswerk in Niedersachsen auf Trab. Die Rettungskräfte mussten Straßen sperren, Gebäude leerpumpen und die Hochwassergebiete mit Sandsäcken sichern. Unsere Region kam bislang relativ glimpflich davon. Besonders stark betroffen waren gestern die Landkreise Holzminden, Hameln-Pyrmont sowie die Region Hannover und der Harz.

Vor allem in Bad Harzburg war die Situation dramatisch. Dort drohte die Radau über die Ufer zu treten. Die Veranstalter der Harzburger Galopprennwoche gaben bekannt, dass der vierte Renntag wegen des schlechten Wetters von Donnerstag auf Freitag verschoben wird. Laut Goslars Kreisbrandmeister Uwe Fricke waren 22 Wehren im Einsatz. „Auch in Seesen und Rhüden sind größere Schäden entstanden“, sagte Fricke unserer Zeitung. In Goslar, Clausthal-Zellerfeld und Lautenthal habe es Einsätze wegen vollgelaufener Keller oder überfluteter Straßen gegeben.

In Springe trat ein Bach im Ortsteil Eldagsen über die Ufer. Ministerpräsident Stephan Weil verschaffte sich nachmittags vor Ort einen Überblick über die Lage. „Da laufen reihenweise die Keller voll“, sagte Feuerwehr-Sprecher Stefan Quentin. 120 Feuerwehrleute und das THW waren lange im Einsatz.

Grund für den Dauerregen ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Hamburg das Tief „Alfred“, das nur sehr langsam nach Osten zieht. Bis Mittwochmittag werde noch weiter Regen fallen, vor allem im südlichen Niedersachsen, sagte Meteorologe Robert Scholz vom Deutschen Wetterdienst. „So viel Regen tritt im Juli etwa alle zehn Jahre mal auf“, erklärte der Experte. In Braunschweig und Wolfsburg sei die Situation noch vergleichsweise moderat. Für die Region lag dem Deutschen Wetterdienst ein Wert von 78,9 Litern pro Quadratmeter vor. „Das ist noch nichts im Vergleich zum Jahr 2002, wo es 212,6 Liter waren“, sagte Scholz. Im Harz wurden dagegen 90 bis 100 Liter pro Quadratmeter gemessen. In Osterode trat ein Bach über die Ufer, in Bad Gandersheim musste eine Landstraße gesperrt werden. Auch in Einbeck war eine Straße nicht mehr zu befahren, als das Wasser bis zu 20 Zentimeter hoch stand.

In der Region soll es in den kommenden Tagen weiterhin wechselhaft bleiben. „Erst am Montag sind wieder sommerliche Temperaturen von bis zu 29 Grad zu erwarten“, sagte Scholz.