Hannover. Initiativen haben das Bundesumweltministerium davor gewarnt, den Asse-Begleitprozess durch Veränderungen in der Asse2-Begleitgruppe zu beschädigen.

Das Atommülllager in Remlingen im Kreis Wolfenbüttel untersteht dem Bund.

„Wir waren zu wirkungsvoll“, sagte Andreas Riekeberg vom Asse2-Koordinationskreis bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Hannover zur Arbeit der Initiativen.

Nach Einschätzung von Riekeberg sowie Heike Wiegel (Initiative „Aufpassen“) und Christiane Jagau vom BUND Wolfenbüttel gibt es erheblichen Druck aus Berlin, die Begleitgruppenarbeit zu verändern. „Es soll bei einem runden Tisch bleiben“, betonte Wiegel. Vorgesehen sei aber, die Vertreter aus der Politik in der Begleitgruppe von jenen aus Zivilgesellschaft und Initiativen zu trennen. Es liegt auch ein Vorschlag der Hauptverwaltungsbeamten vor. Landrätin Christiana Steinbrügge ist Vorsitzende der Begleitgruppe.

Die Vertreter des Koordinationskreises forderten außerdem, dass wissenschaftliche Kritik aus der Begleitgruppe an Untertagearbeiten und der Gesamtkonzeption der Arbeiten in der Asse endlich ernst genommen werden müssten. „Durch Verfüllungen droht eine schleichende Flutung des Atommülls“, sagte Riekeberg. Die Stellungnahmen kritischer Wissenschaftler sollten beispielsweise Teil der Antragsunterlagen sein.

Als Betreiber der Asse hat die „Bundesgesellschaft für Endlagerung“ (BGE) das Bundesamt für Strahlenschutz abgelöst. Hintergrund sind umfangreiche Umstrukturierungen beim Bund. Der Streit um Verfüllungen in der Asse läuft seit Jahren. Aus Sicht der Behörden sind die Arbeiten zur Stabilisierung zwingend.