Hannover. Nach einem Treffen in Hannover verspricht Minister Lies: „Wir lassen die Zulieferindustrie nicht allein“. Doch die Ängste sind groß, der Druck auch.

Das Land Niedersachsen, Metallarbeitgeber und Unternehmerverbände setzen auf eine enge Zusammenarbeit zwischen VW und den Zulieferern des Konzerns, um den Wandel zu Elektromobilität und Digitalisierung zu bewältigen. „Wir lassen die Zulieferindustrie nicht allein“, sagte Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) am Dienstag nach einem „Zulieferer-Gipfel“ im Haus der Industrie in Hannover.

Rund zwei Stunden hatten 25 Vertreter von Unternehmen sowie Verbandsvertreter auf Einladung des Ministeriums über die Folgen des VW-“Zukunftspakts“ für die Zulieferunternehmen beraten. An dem Treffen hatte auch ein Vertreter des VW-Markenvorstands teilgenommen.

Minister Lies sprach anschließend von der Notwendigkeit einer „strategischen Innovationspartnerschaft“ zwischen VW und den Zulieferern. Diese müssten in der Entwicklungs- und Konzeptphase von Produkten viel früher eingebunden werden. „Das Ganze funktioniert nur auf Augenhöhe“, sagte der Hauptgeschäftsführer von Niedersachsen-Metall, Volker Schmidt. Zugleich bräuchten die Zulieferer einen ausreichenden „cash flow“ für Investitionen in neue Technologien. Lies betonte, es gehe nicht darum, den Druck auf die Zulieferer zu erhöhen. „Das ist das Signal, dass sich VW wirklich einem Wandel unterzogen hat“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen, Volker Müller. Er sprach von einer „neuen Form der Partnerschaft“. Müller räumte aber auch große Besorgnisse in der Branche wegen des Wandels hin zur Elektromobilität ein. Derzeit lieferten noch 75 Prozent der Zulieferer in die Verbrennungstechnologie, so Müller. Weitere Treffen sind geplant.