Goslar. Die Landeskirche hat große Pläne. Ab morgen berät die Synode in Goslar darüber, ob sie der Kirchenregierung folgen will.

Die Kirchenregierung der Evangelischen Landeskirche Braunschweig treibt ihre Umbaupläne für das Theologische Zentrum (ThZ) in Braunschweig voran. Auf der am Donnerstag beginnenden Landessynode in Goslar will sie den Mitgliedern einen Beschluss zur Diskussion vorlegen, der vorsieht, das ThZ – gelegen neben der Brüdernkirche in der Braunschweiger Innenstadt – in den nächsten Jahren zu einem Bildungs- und Tagungszentrum weiterzuentwickeln.

Dafür wurden im Entwurf für den Haushalt 2017/2018 vorsorglich Rückstellungen in Höhe von mehr als fünf Millionen Euro und Verpflichtungsermächtigungen von bis zu 15 Millionen Euro aufgeführt. Offensichtlich strengen Kirchenregierung und Landeskirchenamt auch eine bauliche Neuausrichtung an. So sind erste Machbarkeitsstudien durch ein Architektenbüro erstellt worden, die den schrittweisen Umbau des ThZ vorsehen.

„Zentrales Projekt für zehn Jahre“

Erste Gespräche mit den Eigentümern des Zentrums, dem Kirchenverband Braunschweig und der Brüdern-Kirchengemeinde, hätten gezeigt, dass diese die Pläne im Grundsatz begrüßen würden. Die Landeskirche will jedoch den Synodalen nicht vorgreifen und setzt auf eine gremienübergreifende Lösung. „Hierfür ist ein umfassender Diskussionsprozess erforderlich, der spätestens bis zum Jahresende 2017 durch einen Synodenbeschluss abgeschlossen wird.“ So steht es in der Vorlage.

Aus Kirchenkreisen heißt es, man erwarte von der Synode, dass sie eine politische Grundsatzentscheidung treffe, ob sie den Überlegungen prinzipiell folgen würde. Im Falle der Zustimmung sehe sich die Kirchenregierung allerdings beauftragt, das noch heute sehr grobe Konzept für den Umbau zu konkretisieren. Weiter heißt es: „Für den Fall, dass Landessynode, Kirchenregierung, Kollegium und Landesbischof dieses Projekt gemeinsam wollen, ist dies das zentrale Projekt in der Landeskirche für die nächsten zehn Jahre.“

Dieter Rammler, Leiter des Theologischen Zentrums, verweist auf die Landessynode 2010, auf der bereits der Startschuss für eine Weiterentwicklung des Theologischen Zentrums gegeben worden sei. „Bildung braucht auch einen Ort“, erklärt Rammler. Das ThZ biete dafür die richtigen Voraussetzungen. Die Gespräche über einen etwaigen Umbau seien fachlich begleitet worden und in einem Maße konstruktiv gewesen, wie er es selten zuvor erlebt hätte, so Rammler.