Dresden. Am Wochenende werden Hunderttausende Menschen zu den Einheitsfeiern in Dresden erwartet. Am Montag kommen auch Bundespräsident und die Kanzlerin. Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm, gerade nach den jüngsten Anschlägen und dem Fund einer Bombenattrappe.

Vor Beginn der Einheitsfeiern in Dresden ist die Sicherheitslage angesichts der Sprengstoffanschläge und einer Bombenattrappe angespannt. Eine heiße Spur nach den Vorfällen gibt es offensichtlich noch nicht.

Er könne keine neuen Erkenntnisse vermelden, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, Wolfgang Klein. Ob der Fund der Bombenattrappe mit den Sprengstoffanschlägen auf eine Moschee und das Kongresszentrum am Montagabend in Zusammenhang stehe, könne noch nicht gesagt werden, betonte Klein. "Das ist noch Gegenstand der Ermittlungen." Alle verfügbaren Ressourcen seien "gerade mit Blick auf die anstehenden Feierlichkeiten" im Einsatz. Bei den Anschlägen war lediglich Sachschaden entstanden. Es werde weiter in aller Richtungen ermittelt, sagte Klein.

Nach dem Fund der Bombenattrappe an der Marienbrücke hatte die Polizei weitere Brücken und Gebäude kontrolliert. Schon nach den Anschlägen waren die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt verschärft worden. Die Feiern zum Tag der Deutschen Einheit beginnen am Samstag. Am Montag werden auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Dresden erwartet.

Das Einheitsfest wird nach den Terrorattacken von Paris, Nizza, Brüssel und der Gewalttat von München so gut geschützt wie noch nie. Die Innenstadt ist komplett gesperrt. 2600 Beamte sind in Uniform oder zivil unterwegs. 1400 schwere Betonsteine sollen ein Attentat wie das im Juli in Nizza verhindern.

Unterdessen melden die Hoteliers erste Stornierungen. Der Sprecher der Dresdner Hotel Allianz, Thomas Gaier, sieht die bundesweite Berichterstattung über die Anschläge als Grund. Rund ein Viertel der Allianz-Mitglieder hätten in einer Umfrage von Stornierungen berichtet - "durchaus mit Ausschlägen". Genaue Zahlen nannte Gaier nicht. Sie seien "aber nicht so stark wie befürchtet".