Berlin. Die Chefs der Bundestagsfraktion, Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, bescheren der Linken einen Streit über die Spitzenkandidatur bei der nächsten Bundestagswahl. Mit den Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger wollen sie 2017 kein Spitzenquartett formen.

In der Linken ist ein Streit zwischen Partei- und Fraktionsführung über die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl 2017 ausgebrochen. Bei einem Treffen des geschäftsführenden Vorstands mit den Landeschefs kam es laut "Spiegel Online" und "Tagesspiegel" am Montag zum offenen Streit.

Die Chefs der Bundestagsfraktion, Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, erklärten nach dpa-Informationen dabei ihre Bereitschaft zu einer gemeinsamen Spitzenkandidatur, lehnten ein Spitzenquartett zusammen mit den Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger aber ab.

Bartsch wollte sich dazu am Mittwoch nicht öffentlich äußern. "Die Personalfragen haben in der Öffentlichkeit nichts zu suchen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Der Parteivorstand muss seine Hausaufgaben machen und eine Wahlstrategie vorlegen." Im Januar werde eine Entscheidung über die Spitzenkandidatur verkündet.

Riexinger wandte sich gegen eine Vorfestlegung auf Wagenknecht und Bartsch. "Wir sind ganz am Anfang eines Prozesses. Da bedarf es keinerlei Ultimaten oder Erklärungen", sagte er dem "Tagesspiegel" (Donnerstag). Auch er erklärte, dass vor Januar keine Entscheidung verkündet werde.

Riexinger führt die Partei seit 2012 zusammen mit Kipping. Wagenknecht und Bartsch haben vor einem Jahr die Fraktionsführung von Gregor Gysi übernommen. Bei der letzten Bundestagswahl hatte die Linke acht Spitzenkandidaten ins Rennen geschickt.