Hannover. Der Untersuchungsausschuss zu Islamismus und Terror soll künftig sicher tagen. Für 250 000 Euro wurde ein Kellerraum ausgebaut.

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Keine Fenster, dicke Mauern und abhörsicher: So pries Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) am Mittwoch den ungewöhnlichsten Raum des Landtags an. Für 250 000 Euro richtete der Landtag innerhalb einiger Monate den Kellerraum her – für Sitzungen des Islamismus-Untersuchungsausschusses.

„Wenn Zeugen besonderen Schutzes bedürfen, werden wir auf diese Räumlichkeiten ausweichen“, sagte die Ausschuss-Vorsitzende, Ex-Ministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU), bei der symbolischen Schlüsselübergabe. Normalerweise tagt der U-Ausschuss, 13 Abgeordnete der vier Landtagsfraktionen, in einem normalen Sitzungsraum des Landtags. Schon wegen der Fenster und Außenwände ist der aber nur bedingt sicher. Das wissen auch die Staats- und Verfassungsschützer, die dort als Zeugen aussagen sollen. Das Land verfügt zwar über einige besser geschützte Sitzungsräume. Die aber sind deutlich zu klein für den U-Ausschuss.

Mit knapp 200 Quadratmetern bietet der neue Raum dagegen allen Mitgliedern sowie Mitarbeitern der Landtagsverwaltung und der Fraktionen Platz. Presse und Öffentlichkeit dürfen naturgemäß nicht rein, Handys und Laptops auch der Abgeordneten müssen draußen bleiben. Notizen, die in „F020“ gemacht werden, kommen in einen gesicherten „Verwahrraum“ nebenan. Dort lagerten einst die Schöninger Speere. Sobald Verschlusssachen der Stufen „geheim“ oder „streng geheim“ als Thema auf den Tisch kommen, geht der Ausschuss künftig also ab in den Keller. „Körperkontrollen“ der Abgeordneten beim Betreten oder Verlassen gibt es übrigens nicht. Fotos auf dem Weg dorthin waren bei der Präsentation streng untersagt.