Berlin. Nach schweren Unfällen mit Toten sollen illegale Autorennen künftig mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet werden können.

Wer an illegalen Autorennen teilnimmt, soll in Zukunft härter bestraft werden. Der Bundesrat brachte am Freitag einen Gesetzentwurf der Länder Nordrhein-Westfalen und Hessen auf den Weg, in dem für die Raser eine zweijährige Haftstrafe gefordert wird.

Zudem soll der Führerschein der Raser eingezogen werden. Sie müssten diesen später also neu erwerben. Ebenso ist geplant, dass den Verurteilten ihr Fahrzeug weggenommen wird. Bislang erwartet die Teilnehmer der Rennen lediglich ein Bußgeld von 400 Euro und ein einmonatiges Fahrverbot. Laut Entwurf drohen zudem bis zu fünf Jahre Haft, wenn Unbeteiligte in Gefahr geraten und nur durch Zufall kein Schaden entsteht. Bei schweren Verletzungen oder Todesfällen sind Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren vorgesehen. Auch der Bundestag soll über den Entwurf debattieren.

NRW-Justizminister Thomas Kutschaty sprach von einem „lebensgefährlichen Trendsport“ und allein 230 angezeigten illegalen Autorennen im vergangenen Jahr in dem Bundesland.

Auch in unserer Region treffen sich regelmäßig solche Raser. Erst am frühen Mittwochmorgen hatten sich in Salzgitter-Lebenstedt ein 24- und 34-Jähriger zu einem Rennen verabredet. Laut Polizei rauschten sie mit 110 Kilometern pro Stunde durch das Stadtzentrum, nachdem sie mit quietschenden Reifen an der Ampel gestartet waren. Zudem gibt es unter anderem im Bohlweg in Braunschweig regelmäßig illegale Autorennen.