Berlin. Kurden und Islamisten gingen aufeinander los.

Nach den jüngsten Ausschreitungen zwischen Kurden und Islamisten in Deutschland befürchtet der Verfassungsschutz weitere Zusammenstöße. Abhängig von der Entwicklung in Syrien und im Irak könne es zu weiteren Auseinandersetzungen kommen, erklärte das Bundesamt für Verfassungsschutz am Freitag. Der Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in beiden Ländern führe zunehmend zu gewaltsamen Konflikten auch in Deutschland. In Hamburg schützte die Polizei mit einem Großaufgebot die Freitagsgebete der Muslime.

Schon seit Tagen machen Kurden bundesweit mit Demonstrationen auf die verzweifelte Lage in der umkämpften syrischen Grenzstadt Kobane aufmerksam. Die islamistische Gruppe IS versucht derzeit gegen den erbitterten Widerstand kurdischer Kämpfer, die nahe der türkischen Grenze liegende, von Kurden bewohnte Stadt zu erobern.

Im Anschluss an Demonstrationen in Hamburg und Celle war es in den vergangenen Tagen zu Krawallen zwischen mehreren Hundert kurdischen Demonstranten und mutmaßlichen IS-Sympathisanten gekommen.

Vom Verfassungsschutz hieß es, die meisten Demonstrationen verliefen zwar friedlich. Es komme aber vereinzelt auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die beteiligten Parteien seien hoch emotionalisiert und reagierten unberechenbar auf Provokationen des Gegners. „Beide Seiten schaukeln sich gegenseitig auf.“

Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen sagte der „Bild“-Zeitung: „Die Qualität der Auseinandersetzung ist neu.“ Anhänger der Kriegsparteien in Syrien und im Irak bekämpften sich in Deutschland. „Wir sehen das mit großer Sorge.“ dpa