Braunschweig. Viele Kunden hoffen, dass das Karstadt-Kaufhaus in Braunschweig bleibt.

Der Aufsichtsrat der angeschlagenen Warenhauskette Karstadt hat eine umfassende Sanierung des Unternehmens angekündigt. Auch die Schließung verlustreicher Filialen wird dabei nicht ausgeschlossen, wie das Unternehmen nach einer Sitzung des Aufsichtsrats am Donnerstag in Essen mitteilte. Nachdem die in den vergangenen Jahren verfolgte Strategie wirtschaftlich fehlgeschlagen sei, sei ein solcher Schritt zwingend.

Notwendig sei auch eine Senkung der Personalkosten, um Wettbewerbsnachteile auszugleichen. Konkurrenten seien mit über 20 Prozent weniger Personal auf vergleichbarer Fläche deutlich erfolgreicher. Konkrete Schließungsbeschlüsse seien jedoch nicht gefasst worden, teilte das Unternehmen nach stundenlangen Beratungen am Abend weiter mit.

Der Aufsichtsrat solle am 23. Oktober zu seiner nächsten Sitzung zusammenkommen. Bis dahin solle das vorgelegte Sanierungskonzept von dem Kontrollgremium geprüft werden.

Viele Kunden der Braunschweiger Karstadt-Filiale hofften gestern, auch künftig dort einkaufen zu können. „Ich fände es sehr schade, wenn das Kaufhaus weg wäre“, sagte die Braunschweigerin Ingrid Sawall. „Die haben auch eine gute Lebensmittelabteilung – man hat beim Einkaufen einfach alles an einem Ort.“ Ihr tun die Mitarbeiter leid, die nun schon seit Jahren immer wieder um ihre Jobs bangen müssen.

Mitarbeiter selbst klagen hinter vorgehaltener Hand, sich kaum noch mit ihrem Arbeitgeber identifizieren zu können. Konkrete Sorgen um ihre Jobs machten sich die Beschäftigten in Braunschweig aber nicht – sagte einer, der seinen Namen aber nicht in der Zeitung lesen möchte.