Offenburg. Horrorunfall auf der A5: Bei einer Karambolage von vier Autos starben am Morgen sechs Menschen. Den Rettungskräften bot sich ein Schlachtfeld dar.

Ein Geisterfahrer hat bei einem Horror-Unfall auf der Autobahn 5 bei Offenburg fünf Insassen eines Kleinbusses mit in den Tod gerissen. Eine Frau, die helfen wollte, wurde am frühen Sonntagmorgen von einem Auto erfasst und schwer verletzt, wie die Polizei mitteilte. Vier weitere Menschen wurden leicht verletzt. Die Autobahn zwischen Offenburg und Lahr in Südbaden wurde komplett gesperrt. Der Unfallort im Nebel, an dem insgesamt sechs Menschen starben, sah aus wie ein Schlachtfeld. Überall lagen Leichenteile und Trümmer der Autowracks.

Gegen 6.00 Uhr in der Früh stießen der voll besetzte Minivan, der Richtung Süden fuhr, und der Wagen des Falschfahrers bei dichtem Nebel frontal aufeinander. Die Polizei erklärte, es habe kurz vor dem Unfall Meldungen über einen Geisterfahrer auf der A5 gegeben.

Kurz nach dem Unfall hielt eine Autofahrerin auf dem Seitenstreifen an, um Erste Hilfe zu leisten. Sie wurde aber von einem heranfahrenden Auto überfahren und schwer verletzt. Ein weiterer Wagen sei an dem Folgeunfall beteiligt gewesen, teilte die Polizei mit.

Der Rettungsdienst war mit 22 Helfern und Notärzten sowie sechs Wagen im Einsatz. Polizei, Feuerwehr und Technisches Hilfswerk waren ebenfalls mit zahlreichen Kräften vor Ort. Sachverständige begutachteten im Auftrag der Staatsanwaltschaft die Unfallstelle, Rechtsmediziner untersuchten die Opfer.

Die A5 wurde in beide Richtungen gesperrt. Die Aufräumarbeiten auf der Fahrbahn Richtung Basel würden wohl den ganzen Tag dauern, erklärte ein Polizeisprecher. Es ist der dritte schwere Verkehrsunfall mit mehreren Toten innerhalb von drei Wochen auf Autobahnen in Baden-Württemberg.

Bundesweit gab es in den vergangenen Wochen mehrere Tote bei Unfällen durch Geisterfahrer. Im Oktober starben zwei Kinder und ihr Vater beim Zusammenstoß mit einer Geisterfahrerin auf der A1 in Rheinland-Pfalz. Bei einem Unfall in Bayern kamen eine 31-jährige Mutter und ihre beiden Töchter ums Leben. Ihr Wagen prallte auf der falschen Spur der Autobahn 73 nahe Bamberg gegen ein entgegenkommendes Auto.