New York. In Afrika leiden Millionen unter Hunger, Zehntausende sind mit dem Tod bedroht. Die UN fordern Milliarden vom Westen für Lebensmittel.

UN-Generalsekretär António Guterres hat zu mehr Engagement im Kampf gegen die Hungerkrisen im Südsudan, in Somalia, im Jemen und im Nordosten Nigerias aufgerufen. 20 Millionen Menschen in diesen Ländern hätten derzeit nicht ausreichend Nahrungsmittel, sagte Guterres am Mittwoch in New York. „Diese vier Krisen sind alle sehr verschieden, aber sie haben eines gemeinsam: Sie können verhindert werden.“

Besonders schlimm sei die Situation im Südsudan, wo fünf Millionen Menschen unter Hunger litten. Am Montag hatten die UN für Teile des Südsudans eine Hungersnot ausgerufen. Rund 100.000 Menschen sind demnach unmittelbar vom Hungertod bedroht. „Das ist eine Tragödie, wir müssen verhindern, dass es eine Katastrophe wird“, sagte Guterres. „Wenn die internationale Gemeinschaft handelt, können wir das verhindern.“

Papst fordert ebenfalls Hilfe für Hungerleidende

Zuvor hatte bereits ein Zusammenschluss deutscher Hilfsorganisationen mehr Unterstützung für den Kampf gegen die Hungerkrise in Ostafrika gefordert. Deutschland und andere internationalen Geber müssten sich rasch engagieren, um eine weitere Zuspitzung der Lage in Äthiopien, in Somalia und im Südsudan zu verhindern, erklärte die Aktion Deutschland Hilft. Auch Papst Franziskus hatte bei einer Generalaudienz konkrete Hilfe für die leidenden Menschen gefordert.

Ein Problem sei allerdings vor allem die Finanzierung der humanitären Hilfe, sagte UN-Chef Guterres. Um alleine den Südsudan, Somalia, Jemen und Nigeria dieses Jahr zu unterstützen, würden mehr als 5,6 Milliarden Dollar gebraucht – mindestens 4,4 Milliarden bis Ende März. Davon seien bislang aber nur 90 Millionen Dollar eingegangen – zwei Cents für jeden benötigten Dollar. „Es ist zwar noch früh im Jahr, aber diese Zahlen bereiten mir Sorgen.“ (dpa)