Moskau. Kremlchef Wladimir Putin setzt auf eine Verbesserung des zerrütteten Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen.

„Wir wollen keine Konfrontation, wir suchen keine Feinde“, sagte er bei einer Rede an die Nation am Donnerstag vor Vertretern aus Politik und Gesellschaft in Moskau. „Wir brauchen Freunde, aber wir dulden keine Missachtung unserer nationalen Interessen.“ Zugleich rief Putin die USA zum gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus in Syrien auf.

Russlands Politik in der Ukraine-Krise und im Syrien-Konflikt sowie Nato-Aktivitäten in Osteuropa haben die heftigsten Spannungen mit dem Westen seit dem Ende des Kalten Krieges ausgelöst. Vor allem das Verhältnis zu den USA unter Präsident Barack Obama ist zerrüttet. Putin bekräftigte indes, Russland sei zur Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung unter Donald Trump auf Augenhöhe bereit.

Nach zwei Jahren Rezession beschwor Putin Zeichen der Entspannung. „Der Abschwung in der Realwirtschaft geht zurück, es gibt sogar ein kleines industrielles Wachstum“, sagte er. 2015 war die Wirtschaft um 3,7 Prozent eingebrochen. Für 2016 dürfte der Rückgang unbedeutend sein, meinte er. Die Regierung wies er an, einen Plan zu entwerfen, damit die Wirtschaftskraft von 2020 an schneller wächst als die Weltwirtschaft. Die Rohstoffmacht leidet seit 2014 unter den Folgen niedriger Ölpreise. Westliche Sanktionen wegen der Ukraine-Krise verschärfen die Lage. Doch die Strafmaßnahmen hätten nicht gewirkt, sagte Wladimir Putin. dpa